Hochzinsanleihen bewegen sich weiterhin in einem Spannungsfeld, das durch Konjunktursorgen bestimmt wird.

Hochzinsanleihen bewegen sich weiterhin in einem Spannungsfeld, das durch Konjunktursorgen bestimmt wird. Einerseits würde dies die US-Notenbank Fed und die europäische Notenbank EZB zu einer konjunkturfreundlicheren Geldpolitik bringen, was gut für Anleihenkurse ist. Andererseits könnte eine nachlassende Wirtschaftsdynamik zu steigenden Zahlungsausfällen bei Anleihen führen. Wir erwarten, dass wir milde Varianten von beiden Ereignissen sehen werden. Ausgehen von den aktuellen Bewertungen sollte der seit November bestehende Trend zu sinkenden Risikoaufschlägen und steigenden Kursen nach der jüngsten Konsolidierung wieder aufgenommen werden. Orientierungshilfe bietet dabei die Berichtssaison in den USA und in Europa. Ein erheblicher Teil der Unternehmen haben ihre Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die überwiegend über den Expertenerwartungen lagen. Was bleibt, sind teilweise sehr vorsichtige Ausblicke der Unternehmen auf das Gesamtjahr 2023. Diese Unsicherheit dürfte in erster Linie ein Problem für den Aktienmarkt sein. Schaut man in die USA, so sieht man auch nur bei wenigen Unternehmen eine deutlich positive Kursentwicklung. Aktuell zeichnet sich aber wenig ab, was die Unternehmen beim Begleichen ihrer Schulden a.k.a. Anleihen hindern sollte. Für eine moderate Gangart der Notenbanken zunächst in den USA sprechen die Probleme der Regionalbanken. Konnte die Insolvenz der Silicon Valley Bank noch als Sonderfall betrachtet werden, sind bei den Regionalbanken die Finanzierungen von Gewerbeimmobilien, deren Wert zuletzt deutlich verloren hatte, ein echtes Problem. Während sich große, systemrelevante Institute aus diesem Geschäft aufgrund der Risiken zurückgezogen haben, sind regionale Institute eingesprungen. In der Konsequenz werden die Institute nun kleinlicher bei der Kreditvergabe werden, was letztlich das Wirtschaftswachstum dämpft. Damit hätte die US-Notenbank ihr Ziel erreicht, die Nachfrage und damit die Inflation zu bremsen. Langfristig rechnen wir unverändert mit Inflationsraten über den magischen 2%, die von den Notenbanken als Ziel genannt werden, halten aber als Reaktion auf das Überschießen in 2022 ein Unterschießen in 2023 möglich. Auch das käme unseren Anleihen zugunsten. Anhören Monatsbericht herunterladen
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