apano-Stimmungsindex

Die US-Futures starten lustlos in den Handelstag. Vielleicht ist es das Warten auf die morgen nach Börsenschluss anstehenden Nvidia-Zahlen, was die Anleger zurückhält? Ohne die Technologiewerte und insbesondere frische KI-Impulse tun sich die US-Investoren schwer, insbesondere, weil die Zinssenkungserwartungen letzte Woche gleich zweimal einen herben Dämpfer verpasst bekommen haben. Die Fernostbörsen tendierten heute früh überwiegend schwächer. Die wichtigste Nachricht war, dass die chinesische Notenbank (PBoC) einen Schlüsselzins, die 5 Jahres Loan Prime Rate, um 15 Basispunkte von 4,20 auf 3,95% gesenkt hat. Laut South China Morning Post ist die 5y LPR die dominante Benchmark für Geschäftsbanken, um daraus die Höhe des Immobilienkreditzinssatzes an ihre Kunden abzuleiten. Die Marktteilnehmer hatten zwar auf eine Senkung gehofft, 15 BPS waren jedoch der obere Rand der Erwartungen. Das Ausmaß unterstreicht den politischen Willen Chinas, den Aktienkursen einen Boden einzuziehen. Die PBoC hat diesen Zinssatz seit Ende 2021 bereits um fast 2 Prozentpunkte gesenkt. Das größte Problem an Chinas Immobilienmarkt ist deshalb nicht (mehr) die Höhe der Zinsen, sondern das fehlende Vertrauen in die Fähigkeit der Bauträger, die vorbezahlten Objekte fertig gestellt auszuliefern. Deshalb könnte laut einem Analysten diese neue Zinssenkung zwar den Gebrauchtimmobilienmarkt begünstigen, jedoch kaum das Interesse an Neubauvorhaben steigern. Chinas Börsen schlossen nach zögerlichem Beginn freundlich. Immobilienwerte waren stärker gesucht, Technologie- und Automobilwerte waren hingegen nicht gefragt.



Japans Börsen performten marginal schwächer. Bloomberg berichtet, dass die Nettoeinnahmen des Topix 500 im 4. Quartal um 46% gesprungen sind im Vergleich zu Q4 2022. Damit erscheint das Fast-Allzeithoch fundamental gut unterfüttert, obwohl dieser Wert durch das extrem gute Softbank-Ergebnis positiv überzeichnet ist. Der massive Gewinnanstieg hängt zum Teil daran, dass es den Firmen gelungen ist, durch Preissteigerungen oberhalb ihrer gestiegenen Produktionskosten die Margen auszuweiten. Dieser Effekt erlaubt auch einen positiven Ausblick auf das kommende Quartal. Japans Firmen erreichten laut JPMorgan im Durchschnitt in Q4 eine operative Gewinnmarge von 10%, ein Jahr zuvor waren es 8,4%.



Europas Börsen beginnen den Handelstag zögerlich und knapp behauptet. Gesucht ist dank Air Liquide der Chemiesektor. Der französische Industriegasehersteller konnte die gestiegenen Produktionspreise an seine Kunden weitergeben. Auch darüber hinaus hat das Unternehmen seine Kosten offenbar gut im Griff. Das ist gut daran erkennbar, dass trotz gesunkenem Umsatz der Gewinn pro Aktie um fast 12 % gesteigert werden konnte - in Anbetracht der schleppenden Konjunktur dieser Branche ist das beachtlich. Während sich die meisten Sektoren um die Nulllinie bewegen, fallen Basisrohstoffe erneut negativ auf. Hier belasten Accelor Mittal, der Stahlhersteller liegt nun im Clinch mit Italien, was wohl mit der Weigerung des Branchenriesen zu tun hat, mit frischem Geld in das Werk Ilva zu investieren. Zudem schwächelt Rio Tinto. Das Unternehmen stand schon heute früh in Australien zusammen mit dem Bergbausektor unter leichtem Druck, nachdem BHP durchwachsene Zahlen gemeldet hatte. Dessen bereinigter Gewinn übertraf zwar leicht die Erwartungen und auch die Aussichten für die Rohstoffpreise seien leicht positiv, aber hohe Abschreibungen und eine wieder massiv gestiegene Nettoverschuldung belasten die Bilanz. Technologiewerte notieren ebenfalls nachgebend, womit sich der Trend der letzten Tage fortsetzt. Wir beobachten das aufmerksam und haben zwischen Donnerstag und gestern weltweit den Sektor Technologie im von uns betreuten apano Global Systematik um 5 Prozentpunkte reduziert zu Gunsten des S&P 500 Equal Weight sowie des STXE 50 Index. Nach den Nvidia-Zahlen werden wir die Branche am Donnerstag neu bewerten.



Im APX kostet die anziehende US-Vola einen Punkt.


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