apano-Stimmungsindex

Lebhafte Nachfrage nach Technologiewerten unter erneuter Führung des Halbleitersektors prägte den gestrigen US-Handel. Im Paket der Megacaps stachen deshalb Nividia und Broadcom mit jeweils ca. +4,2% besonders deutlich hervor. Da auch die anderen Schwergewichte mit Ausnahme von Apple deutlich zulegen konnten, schloss der S&P 500 auf neuem Allzeithoch, obwohl von den anderen Sektoren erneut fast nichts kam.



In Taiwan steigt heute früh TSMC auf ein neues Allzeithoch und in Südkorea springt SK Hynix um 4%, womit sich die globale Neubewertung der Halbleiteraktien weiter fortsetzt. In Japan zeigten sich Börsen und Yen heute früh kaum verändert nach den hektischen Bewegungen gestern. Erneut fest tendierte der Bankensektor, der von Zinserhöhungen profitiert. Der Hang Seng Tech Index legte 0,75% zu, auch Festlandchina tendierte freundlich. Bemerkenswert die Erholung des angeschlagenen Immobilienunternehmens Country Garden um 2%, nachdem die Tochter CG Services einen positiven Ausblick gegeben hatte. Die chinesischen Biotechnologietitel erholten sich leicht. Dort belastet seit Wochen ein Gesetzesentwurf der USA, der verhindern soll, dass US-Behörden Geschäfte mit diesen Unternehmen machen. Begründet wird der Vorstoß mit Sorgen über den Missbrauch persönlicher Daten von US-Bürgern. Auffallend fest heute früh mit +1,1% Sydney, der S&P/ASX 200 schloss auf neuem Rekordhoch.



Europas Börsen legen nach stagnierendem Beginn inzwischen leicht zu. Gestern Nachmittag hat die EZB mit ihren gesenkten Prognosen für BIP und Inflation Hoffnungen geschürt, dass sie damit die Weichen stellt für eine erste Zinssenkung im Juni. Denn wenn sie beides offiziell erwartet, liefert sie sich selbst die notwendigen Argumente, um diesen Schritt zu rechtfertigen. Konkret erwartet sie nun für 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise auf 2,3% nach 2,7% im Dezember. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes schätzt sie für dieses Jahr auf +0,6% nach +0,8% bei der letzten Prognose vor drei Monaten. Wie hier schon mehrfach vermutet, wird sie wohl der FED den Vortritt lassen. Trotzdem ist der April noch nicht vom Tisch: Aussagen des französischen Notenbankchefs Villeroy de Galhau von heute Morgen lassen sogar diese frühe Option als möglich erscheinen. Erstmals in seiner Geschichte ist es dem STXE 600 NR vorhin gelungen, die 1200er Marke zu überwinden. Auf Sektorenebene liegen die Energiewerte vorne, was wohl am weiter steigenden Preis für Brent liegt. Aktueller zusätzlicher Grund war (neben den bekannten Faktoren Chinahoffnungen, Huthi-bedingten höheren Transportkosten und OPEC+ Produktionskürzungen), dass die Keystone Pipeline, eine Schlüsselverbindung von Kanada in die USA mit 622t Barrel pro Tag Liefervolumen, kurzfristig wegen technischer Probleme unterbrochen werden musste. Das schob zuletzt den WTI-Preis an. Schlusslicht bildet der Einzelhandel (Bekleidung), obwohl die guten Gap - Zahlen nach dem gestrigen Hugo Boss - Report leicht beruhigten. Regelrecht abgeschlachtet wird Hellofresh nach einem extrem verhaltenen Ausblick. Anpassungen an die Realität dauerten an den Börsen früher Tage, heute passiert das in Sekunden: die Aktie kollabiert um 42% und nähert sich ihrem Allzeittief vom Jahreswechsel 2018/2019.



Relevant heute Nachmittag wird der US-Arbeitsmarkt. Erwartet wird, dass im Februar 198T neue Stellen geschaffen wurden, nach 353T im Januar. Nur, falls dieser Wert auffallend nach unten abwicht, also Richtung 100T geht, dürfte die Zinsspekulation wieder neu aufleben und der Mai erneut in den Blick rücken. Das hängt aber auch von den Stundenlöhnen ab: hier werden moderate +0,2% ggü. Januar bz. +4,4% ggü. Feb 2023 erwartet, eine größere Abweichung nach oben könnte irritieren. Die Rendite der 10y US-Staatsanleihen ist mit 4,07% weiter auf dem Rückzug und signalisiert neben dem festen Goldpreis die hohe Erwartungshaltung, das nachher „dovishe“ (also schwache) US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden.


http://dlvr.it/T3ncKb

Beliebte Posts aus diesem Blog