apano-Stimmungsindex
Im gestrigen US-Handelsverlauf gab der S&P 500 nach einem zwischenzeitlichen Aufbäumen zuletzt erneut nach. Gegen den Trend zulegen konnten z.B. die Valuewerte aus dem Small Cap Index Russell 2000, hier sind wir mit Kleinigkeiten investiert. Heute wird um 14:30h MEZ der Juni PCE-Report (Personal Consumption Expenditure Index) relevant, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank. Erwartet wird ein Anstieg um 0,1% ggü. Mai bzw. um +2,5% ggü. Juni 2023. Insofern keine gravierenden Abweichungen konstatiert werden, wird der September weiterhin als der Monat gelten, an dem die FED erstmals im laufenden Zyklus die Zinszügel lockert. Tendenziell dürften „Schockzahlen“ die Titans stützen, eine Überraschung auf der Unterseite hingegen die Small Caps und Zykliker.
In Japan warten die Investoren auf die BoJ, die am 30.-31. Juli tagen wird. Der Markt preist mit 45% Wahrscheinlichkeit eine Zinserhöhung ein. Die derzeitige Zinsrange liegt bei 0-0,1%, erwartet wird im Falle einer Anhebung ein Schritt um 0,15%. Ich habe hiervon in den Medien nichts gelesen, deshalb ein ganz persönlicher Gedanke dazu: in den vergangenen Jahren war der Carry Trade, bei dem Investoren Yen-Kredite aufnahmen, um dagegen Immobilien oder Wertpapiere zu kaufen, eine lukrative Angelegenheit. Denn neben dem 0% oder sogar negativem Zins wurde auch am Yen-Verfall verdient. Mir liegen keine Zahlen vor, aber ich kann mir vorstellen, dass international damit ein Riesenrad gedreht wird. Nun aber dreht sich der Spieß um, Yen-Kredite kosten Zinsen und der jüngste Yen-Anstieg ist für die Schuldner zunehmend bedrohlich. Sollte also dieser Carry Trade unrentabel/zu riskant und somit ein Auslaufmodell werden, wäre die Wirkung eine Aktiv-/Passiv-Minderung der globalen Bilanz, was bedeutet, dass den Börsen und Immobilienmärkten erhebliche Liquidität entzogen würde. Vielleicht wirkt dieser Effekt bereits und ist einer der Gründe für die zuletzt wackeligen Weltbörsen? Immerhin hat der Yen seit Mitte Juli um 5% gegenüber dem US-Dollar haussiert. Die Zinsdifferenz zwischen 2Y US-Staatsanleihen und japanischen Regierungstiteln ist von 480 Basispunkten Anfang Mai auf 405 geschrumpft. Zumindest dieser beliebte Carry Trade ging zuletzt gründlich schief. Es gibt aber auch die entgegen gesetzte Option: hält die BoJ die Füße still – die schwache Binnennachfrage würde das rechtfertigen – würde die jüngste Yen-Aufwertung in sich zusammenfallen und könnte damit Trades wie diese neu beleben. Mit anderen Worten: das Verhalten der BoJ könnte für die Weltbörsen im August wichtiger werden als der erwartbare Ausgang der nächsten Fed-Sitzung.
Für Europas Q2-Berichtssaison liegt nun eine Statistik vor. 40% der Unternehmen haben bislang ihre Zahlen vorgelegt. Morgan Stanley sagt, 21 Prozent hätten die Schätzungen geschlagen. Im Schnitt sei der Gewinn 5,5% über Konsens ausgefallen. Nach einem Ausverkauf gestern Vormittag erholen sich die Kurse seitdem recht konstruktiv. Hilfreich dabei ist heute früh sowohl die Erholung der US-Futures als auch positive Ergebnisse von drei französischen Schwergewichten: Vinci, EssilorLuxottica und Hermes. Aber selbst schwache Zahlen wie die von Mercedes werden heute gnädig aufgenommen, die Erwartungen lagen noch niedriger. Charttechnisch interessant: die Knautschzone um 1220 beim STXE 600 NR hat gehalten – das war das Niveau, an dem der Index im April von unten kommend stets abgeprallt war, bevor ihm dann Anfang Mai der Ausbruch gelang. Schade, wir hatten dieses Niveau als Rückkauflevel vorgemerkt – dann aber doch gezögert und nur eine Kleinigkeit gekauft. Momentan touchiert er mit 1235 wieder den Unterrand seiner Tradingrange, die bis 1270 reicht und in der er sich mit Ausnahme von gestern seit Mitte Mai aufhält.
APX: +1 wegen sinkender US-Vola. Mit dem Indexstand "+10" steigt die systematische Aktien-Sollquote des apano Global Systematik wieder auf mindestens 65%, was unserem aktuellen Investitionsgrad entspricht.
http://dlvr.it/TB5hpm
In Japan warten die Investoren auf die BoJ, die am 30.-31. Juli tagen wird. Der Markt preist mit 45% Wahrscheinlichkeit eine Zinserhöhung ein. Die derzeitige Zinsrange liegt bei 0-0,1%, erwartet wird im Falle einer Anhebung ein Schritt um 0,15%. Ich habe hiervon in den Medien nichts gelesen, deshalb ein ganz persönlicher Gedanke dazu: in den vergangenen Jahren war der Carry Trade, bei dem Investoren Yen-Kredite aufnahmen, um dagegen Immobilien oder Wertpapiere zu kaufen, eine lukrative Angelegenheit. Denn neben dem 0% oder sogar negativem Zins wurde auch am Yen-Verfall verdient. Mir liegen keine Zahlen vor, aber ich kann mir vorstellen, dass international damit ein Riesenrad gedreht wird. Nun aber dreht sich der Spieß um, Yen-Kredite kosten Zinsen und der jüngste Yen-Anstieg ist für die Schuldner zunehmend bedrohlich. Sollte also dieser Carry Trade unrentabel/zu riskant und somit ein Auslaufmodell werden, wäre die Wirkung eine Aktiv-/Passiv-Minderung der globalen Bilanz, was bedeutet, dass den Börsen und Immobilienmärkten erhebliche Liquidität entzogen würde. Vielleicht wirkt dieser Effekt bereits und ist einer der Gründe für die zuletzt wackeligen Weltbörsen? Immerhin hat der Yen seit Mitte Juli um 5% gegenüber dem US-Dollar haussiert. Die Zinsdifferenz zwischen 2Y US-Staatsanleihen und japanischen Regierungstiteln ist von 480 Basispunkten Anfang Mai auf 405 geschrumpft. Zumindest dieser beliebte Carry Trade ging zuletzt gründlich schief. Es gibt aber auch die entgegen gesetzte Option: hält die BoJ die Füße still – die schwache Binnennachfrage würde das rechtfertigen – würde die jüngste Yen-Aufwertung in sich zusammenfallen und könnte damit Trades wie diese neu beleben. Mit anderen Worten: das Verhalten der BoJ könnte für die Weltbörsen im August wichtiger werden als der erwartbare Ausgang der nächsten Fed-Sitzung.
Für Europas Q2-Berichtssaison liegt nun eine Statistik vor. 40% der Unternehmen haben bislang ihre Zahlen vorgelegt. Morgan Stanley sagt, 21 Prozent hätten die Schätzungen geschlagen. Im Schnitt sei der Gewinn 5,5% über Konsens ausgefallen. Nach einem Ausverkauf gestern Vormittag erholen sich die Kurse seitdem recht konstruktiv. Hilfreich dabei ist heute früh sowohl die Erholung der US-Futures als auch positive Ergebnisse von drei französischen Schwergewichten: Vinci, EssilorLuxottica und Hermes. Aber selbst schwache Zahlen wie die von Mercedes werden heute gnädig aufgenommen, die Erwartungen lagen noch niedriger. Charttechnisch interessant: die Knautschzone um 1220 beim STXE 600 NR hat gehalten – das war das Niveau, an dem der Index im April von unten kommend stets abgeprallt war, bevor ihm dann Anfang Mai der Ausbruch gelang. Schade, wir hatten dieses Niveau als Rückkauflevel vorgemerkt – dann aber doch gezögert und nur eine Kleinigkeit gekauft. Momentan touchiert er mit 1235 wieder den Unterrand seiner Tradingrange, die bis 1270 reicht und in der er sich mit Ausnahme von gestern seit Mitte Mai aufhält.
APX: +1 wegen sinkender US-Vola. Mit dem Indexstand "+10" steigt die systematische Aktien-Sollquote des apano Global Systematik wieder auf mindestens 65%, was unserem aktuellen Investitionsgrad entspricht.
http://dlvr.it/TB5hpm