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Der gestrige Börsentag verlief zunächst freundlich, später setzten aber in den USA Gewinnmitnahmen ein. Der S&P 500 drehte exakt an seinem Allzeithoch vom Juli – bei 5670 war Schluss. Ob heute der Durchbruch gelingt, hängt natürlich davon ab, ob sich die Fed taubenhaft genug verhält, also eine umfangreiche Zinssenkungsserie in Aussicht stellt. Sie wird dies natürlich mit dem Hinweis versehen müssen, dass dies stets Daten abhängig sei. Besonders wichtig für die Marktteilnehmer wird sein, dass Jerome Powell Zuversicht über die konjunkturellen Perspektiven ausstrahlt. Sollten die Anleger das Gefühl haben, die Fed betätigt den Panikknopf, wäre das fatal. Unter Druck stand der Tabakwarenhersteller Altria Group (Philipp Morris), der wie zuvor schon BAT – eine STXE 50 Komponente - darunter litt, dass die EU darüber nachdenkt, ein weitreichendes öffentliches Rauchverbot zu verhängen. Rüstungsakten gaben ebenfalls nach, jedoch deutlich weniger als zuvor ihre Pendants in Europa. Auslöser der Abgaben war ein bei Bloomberg erschienener Artikel, dass die Verbündeten der Ukraine über mögliche Wege zu einem Friedensabkommen nachdenken. Auch die bislang in 2024 hervorragend performenden Telefondienstleister AT&T und Verizon standen unter Verkaufsdruck. Ebenso Walmart – alles Werte, die als relativ konjunkturunempfindlich und daher als defensiv gelten. Recht reges Interessen bestand hingegen nach Small Caps und zinssensitiven (verschuldeten) Unternehmen, z.B. aus dem Clean Energy Bereich. Die US-Futures notieren aktuell ca. 0,5% unter den Ständen bei gestrigem Xetra-Handelsschluss. Das belastet die Aktien in Europa.



Der STXE 600 NR notiert aktuell bei -0,4% und damit 0,8% unter seinem gestrigen Tageshoch. Wie schon gestern zeigen sich auch heute die zuletzt exzellent gelaufenen Pharmawerte schwächer – Novo Nordisk bildet mit -2% das Schlusslicht im STXE 50. Zweitschwächster Sektor ist Technologie. Die anderen Branchenindizes liegen zwischen +0,1% und -0,5%. Der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes hat in Deutschland im Juli erstmals seit Ende 2023 wieder zugenommen, was aber wohl an Großaufträgen im Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“, der u.a. Militärfahrzeuge umfasst, lag. Die britische Kernteuerung der Verbraucherpreise hat im August wieder zugenommen. Sie lag mit +0,4% bzw. +3,6% ggü. Juli / August 2023 um jeweils 0,1% oberhalb der Prognosen. Wie überall in Europa belastet insbesondere der ungebremste Preisanstieg der Dienstleistungen: +5,6% im August vs +5,2% im Juli. Das enge den Spielraum für die Bank of England weit ein. Das Britische Pfund legt deshalb heute früh zu.



Japan verzeichnete im Augst einen Exportanstieg von 5,6% ggü. Vorjahr, das war weit weniger als die erwarteten +10,6%. Die Ausfuhren in die USA waren auf Jahressicht sogar rückläufig. Die Importe stiegen um 2,3%. Die Kern-Maschinenbauaufträge lagen im Juli zwar 8,7% über dem Vorjahr, sind aber zum Juni entgegen der Schätzungen leicht rückläufig gewesen. Nikkei und Topix schlossen dennoch gut behauptet, was aber wiederum insbesondere eine Konsequenz des Offshore-Handels war. Gestern waren Japans Aktien im Europahandel geklettert, dieses erhöhte Niveau konnten sie halbwegs im heimischen Kassahandel retten. Die Index-ETFs notieren auf Xetra aktuell etwas schwächer. In Festlandchina zogen die Kurse nach den beiden Feiertagen heute früh leicht an – erwartet werden wieder einmal kurzfristig Stimuli der Regierung. Diese Hoffnung beflügelt erneut auch den Hang Seng Index. Besonders auffallend die Stärke der chinesischen Chip-Hersteller, hier sei angeblich ein technologischer Durchbruch gelungen.



Ganz besonders hohe Beachtung wird heute Abend der „Dot Plot“ finden, den Jerome Powell in die Kameras halten wird. Diese vierteljährlich aktualisierte Matrix zeigt an, welchen Zinspfad die einzelnen Fed – Mitglieder erwarten. Daraus lassen sich Konsens und mögliches Ausmaß der Zinsperspektiven ablesen.



APX: -2 wegen STXE 600 NR.


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