apano-Stimmungsindex

Die gestrige Eskalation des US-Handelskrieges hat weltweit zu einem Rückzug aus risikobehafteten Anlagen geführt. Die asiatischen Aktien haben den Staffelstab an die europäischen Aktien und amerikanischen Aktienfutures weitergegeben, die nun die Abwärtsbewegung fortsetzen. Auch die Kryptowährungen verlieren. Die allgemeine Risikoaversion hat die Attraktivität von Gold, das um ein Rekordhoch pendelt, des Yen und von Anleihen erhöht. Die größte Sorge ist nun, dass die gegenseitigen Zölle zu einer großen Eskalationsrunde führen könnten, die über die ursprünglichen US-Zölle hinausgeht.



Wie immer kann eine Kurznachricht von US-Präsident Donald Trump dies im Handstreich ändern, doch mittlerweile dürfte nicht nur sein erratisches Agieren zur Vorsicht mahnen. Auch die letzten Investoren realisieren, dass Trump eine langfristige Agenda umsetzen will, die von einflussreichen Einflüsterern entwickelt wurde.



Bundesanleihen profitieren von Spekulation auf deutliche Zinssenkungen der EZB in diesem Jahr. Mittlerweile werden zwei Zinssenkungen in den Futures bis zur September-Sitzung eingepreist, die Wahrscheinlichkeit einer dritten Zinssenkung bis Dezember liegt bei 35 Prozent. Bei den Aktien dominiert weltweit die Rotation in defensive Sektoren wie Versorger oder Nahrungsmittel.



In den USA wächst die Sorge, dass die Wirtschaft in eine Stagflation abrutscht. So stieg der einjährige US-Inflationsswap gestern auf ein Zweijahreshoch von 3,11 Prozent, während die Realrendite zweijähriger Staatsanleihen mit 0,73 Prozent auf den niedrigsten Stand seit August 2022 fiel. Diese Kombination aus gestiegenen Inflationsbefürchtungen (Swap) und Wachstumsunsicherheit (fallende Realrendite Kurzläufer) verhalf dem Goldpreis zu neuen Höhen.



Die Zölle haben auch dazu geführt, dass langfristige US-Anleihen wie 10-jährige US-Treasuries nicht so stark zulegen konnten wie ihre kurzfristigen Pendants, da am langen Ende höhere Inflationsraten eingepreist sind. Dadurch stieg die Zinsstrukturkurve auf den steilsten Stand seit mehr als drei Jahren. In Europa legten Staatsanleihen zu, da sich die Anleger zunehmend Sorgen um das Wachstum machten.



Die gestern veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten, die weiterhin nicht auf eine Konjunkturverlangsamung hindeuteten, wurden ignoriert. So lagen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter den Erwartungen. Damit gibt es weiterhin keine eindeutigen Anzeichen für eine Verschlechterung am Arbeitsmarkt. Gleichzeitig wurde die Schätzung des BIP für das vierte Quartal nach oben korrigiert. Damit setzte sich das Thema fort, wonach die harten Daten positiv sind, während sich die Stimmung in Umfragen eingetrübt hat. Die US-Autohersteller gerieten erwartungsgemäß weiter unter Druck, mit Ausnahme von Tesla. Der Elektroautobauer produziert alle Fahrzeuge für den US-Markt in den USA. Unterdessen haben die USA ihre Exportbeschränkungen verschärft und rund 80 weitere Unternehmen - darunter mehr als 50 aus China - auf die Kontrollliste gesetzt. Diese Unternehmen dürfen ohne Sondergenehmigung keine US-Technologie mehr erwerben. Die Nachricht belastete vor allem die Halbleiterwerte.



Die Aktienindizes in Asien erlitten erhebliche Verluste. In Japan belastete zudem der stärker als erwartet gestiegene Verbraucherpreisindex für März. Der Index ex frische Lebensmittel und Energie stieg auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Dies verstärkt den Druck auf die japanische Notenbank, die Zinsen weiter anzuheben. Die bevorstehenden US-Zölle sorgen für Verkaufsdruck bei den Autowerten. Auch in Seoul gaben die Autowerte nach. Chipwerte gerieten unter Druck, da Investoren befürchten, dass auch diese Branche von Handelsbeschränkungen betroffen sein könnte. Weniger ausgeprägt sind die Verluste an den chinesischen Börsen. Hoffnungen auf weitere Konjunkturmaßnahmen der Regierung stützen.



Der apx fiel um elf Punkte auf immer weiterhin neutrale -6 Punkte. Die Schwäche bei Kupfer und an den Aktienmärkten kostete Punkte.



Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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