apano-Stimmungsindex

Europas Aktienmärkte stehen heute unter Druck. Die Vorgaben aus Asien und den USA sind schwach. Besonders die neuerlichen Sorgen um die US-Staatsfinanzen lasten auf der Stimmung. Die gestrige Auktion 20-jähriger US-Staatsanleihen fiel enttäuschend aus. Die Rendite kletterte auf 5,04 Prozent – ein klares Signal, dass Investoren höhere Kompensationen fordern, um sich langfristig an Washingtons Schulden zu beteiligen. Auch in Europa sehen wir heute kaum Impulse, die Zuversicht fördern könnten. Die Einkaufsmanagerindizes für Mai lagen in Deutschland unter den Erwartungen, vor allem im Dienstleistungssektor. Der Composite-Index ist unerwartet unter die Expansionsschwelle gefallen, was den Euro bremst und die Zinsen auf Bundesanleihen sinken lässt.



In Europa richtet sich der Blick heute auf Aussagen der EZB. Wir erwarten jedoch keine großen Änderungen in der Erwartungshaltung. Zwei Zinssenkungen bis Jahresende gelten als eingepreist. Die jüngsten Zahlen dürften an diesem Szenario nichts ändern. Donald Trump soll laut Medienberichten europäischen Regierungschefs gegenüber geäußert haben, dass Wladimir Putin weiterhin nicht an ein Kriegsende in der Ukraine glaube – da er sich im Vorteil wähne. Das nährt die Sorge, dass sich die geopolitischen Belastungsfaktoren nicht nur halten, sondern sogar verschärfen könnten.



Die Bereitschaft, den USA neue Mittel zur Verfügung zu stellen, scheint zu schwinden – und das vor dem Hintergrund einer immer fragiler werdenden Haushaltssituation, die durch neue fiskalpolitische Initiativen der Regierung weiter verschärft wird. Der jüngste Gesetzentwurf zur Steuerreform, den Republikaner im Repräsentantenhaus am Mittwoch angepasst haben, dürfte das Defizit weiter ausweiten. Auch Äußerungen von Donald Trump, Fannie Mae und Freddie Mac wieder an die Börse bringen zu wollen, werden als Versuch gewertet, zusätzliche Finanzierungsquellen zu erschließen.



Die asiatischen Märkte setzten die schwache Wall-Street-Vorgabe fort. Der japanische Yen wertete gegenüber dem Dollar weiter auf. Hinzu kamen auch in Japan schwache Einkaufsmanagerdaten, ebenfalls aus dem Dienstleistungssektor. Die Maschinenbauaufträge fielen zwar besser aus, doch dahinter stehen wahrscheinlich Vorzieheffekte im Vorfeld der US-Zölle. Besonders stark unter Druck standen Technologietitel, was den technologielastigen Kospi in Südkorea und den Nikkei in Japan deutlich ins Minus drückte. In China bleibt die Stimmung im Technologiesektor ebenfalls angespannt – auch wegen der fortgesetzten Spannungen mit den USA im Halbleiterbereich. Anleger fürchten neue Einschränkungen und Gegenmaßnahmen. In Australien fielen die Einkaufsmanagerindizes enttäuschend aus – ein weiterer Faktor, der die Märkte in Fernost belastete.



Auch in den USA war die Stimmung am Mittwoch schlecht. Nach einem zunächst ruhigen Verlauf kam es im Tagesverlauf zu breiten Abgaben. Die Auktion der 20-jährigen Staatsanleihe erwies sich als Wendepunkt – nicht nur wegen der schwachen Nachfrage, sondern vor allem wegen der Rendite, die auf den höchsten Stand seit ihrer Einführung stieg. Die Trump-Administration macht auch Ernst beim Kostensenken im Gesundheitswesen und plant eine Ausweitung der Prüfungen von privaten Medicare-Plänen. Die Aktien von UnitedHealth und Humana stürzten ab.



Am Anleihemarkt blieben die Renditen heute früh zwar leicht unter den gestrigen Hochs, doch die Unsicherheit über die mittel- bis langfristige Entwicklung der US-Finanzen bleibt bestehen.



Am Rohstoffmarkt bleibt Gold gefragt. Die Kombination aus wachsender geopolitischer Unsicherheit, schwächelnder US-Währung und gestiegener Risikoaversion stützt den Preis. Öl dagegen zeigte sich uneinheitlich. Ein überraschender Aufbau der US-Lagerbestände sorgt für Druck. Die jüngsten Daten der EIA zeigten einen Anstieg der Vorräte um 1,3 Millionen Barrel – erwartet war ein Rückgang.



Der APX rutscht um sechs auf immer noch optimistische 31 Punkte ab. U.a. Gold und Anleihen kosten Punkte.



Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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