apano-Stimmungsindex
Europäische Aktienmärkte starten freundlich in den Freitag. Der Schockmoment der letzten Tage, ausgelöst durch die Abwertung der US-Kreditwürdigkeit und den darauffolgenden Ausverkauf von Staatsanleihen, scheint zunächst verdaut. Die Renditen sind zur Ruhe gekommen, das neue Zinsniveau spiegelt die gestiegene Nervosität hinsichtlich der US-Schuldenproblematik wider. Seit dem sogenannten Liz-Truss-Moment, als der britische Anleihemarkt nach einem unausgewogenen Haushaltsentwurf unter Druck geriet, ist die Sensibilität gegenüber fiskalischen Risiken gewachsen. Das hat Spuren hinterlassen – nicht nur bei den Bonds, sondern zunehmend auch über den Währungskanal. Der „Sell America“-Trade könnte sich künftig weniger über Treasuries und stärker über den Dollar selbst entfalten. Mangels neuer Katalysatoren haben wir unseren Investitionsgrad etwas verringert.
Die Vorgaben aus Asien bieten ein tendenziell unterstützendes Bild. In Japan überraschte die Inflation im April nach oben, woraufhin Yen und Renditen anzogen. Umso bemerkenswerter, dass der Nikkei-225 dennoch zulegen konnte. Ein Zeichen robuster Marktverfassung. In Südkorea hingegen kann der Kospi von der Erwartung einer Leitzinssenkung nicht profitieren. Chinesische Indizes legten dagegen zu, getragen von der Hoffnung auf weitere Stimuli. Positive Signale kamen aus Australien, wo der S&P/ASX 200 seine Wochengewinne ausbaut.
In den USA erlebten die Indizes gestern einen volatileren Handelstag. Zwischenzeitlich stützten besser als erwartete Konjunkturdaten, ehe der Markt in der Schlussauktion wieder nachgab. Der Fokus der Investoren bleibt auf der fiskalischen Entwicklung: Die US-Staatsverschuldung ist zurück auf der Agenda, nachdem das Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Trump mit Änderungen billigte. Der Senat steht noch aus. Auffällig ist ein massiver Call-Optionskauf eines nicht identifizierten Investors in Tech-Werten mit Laufzeit Juni 2027 – ein Zeichen für zunehmenden Optimismus?
Institutionelle Investoren positionieren sich neu: Während US-Staatsanleihen von ausländischer Seite tendenziell verkauft werden, finden sich auf nationaler Ebene durchaus Käufer. Die Kombination aus hohen Zinsen und regulatorischer Anpassung – Stichwort: geringere Kapitalunterlegungspflichten für Banken – könnte die Attraktivität für Treasuries steigern. Die zentrale Frage bleibt jedoch: Wie hoch können 30-jährige US-Renditen steigen, ohne dass die Belastung auf Wachstum und Inflation eine Gegenreaktion der Fed erzwingt?
Die Währungsmärkte preisen diese Unsicherheit bereits ein. Der Dollar hat auf breiter Front an Boden verloren. Besonders der Yen konnte profitieren – ein Ausdruck wachsender Risikoaversion gepaart mit dem Wunsch nach Stabilität.
Parallel dazu beobachten wir zunehmendes Interesse an Bitcoin. Das Narrativ vom „digitalen Gold“ erhält Nahrung durch Gespräche führender US-Banken über die gemeinsame Einführung eines Stable-Coins. Sollte es zu einer Einigung kommen, wäre das ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die institutionelle Akzeptanz und könnte die Krypto-Märkte nachhaltig stützen.
Heute wichtig: Die USA drängen die EU zu einseitigen Zollsenkungen – andernfalls drohen Vergeltungsmaßnahmen von bis zu 20 %. Ein entsprechendes Signal soll Brüssel heute erreichen. Damit rückt das Thema Handelskonflikte erneut in den Fokus – auch vor dem Hintergrund des laufenden G7-Gipfels, der trotz offensichtlicher Spannungen nur vage Formulierungen zu Handelsfragen hervorbrachte. Der Druck auf die EU wächst, eine eigenständige, proaktive Handelspolitik zu etablieren. Dies dürfte die politische Agenda in Europa zunehmend beeinflussen und könnte mittelfristig auch an den Börsen Spuren hinterlassen.
Wir bleiben wachsam: Die Gemengelage bleibt komplex, aber der kurzfristige Druck scheint vorerst gewichen.
Der APX verharrt auf unverändert optimistischen 31 Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).
http://dlvr.it/TKxTPZ
Die Vorgaben aus Asien bieten ein tendenziell unterstützendes Bild. In Japan überraschte die Inflation im April nach oben, woraufhin Yen und Renditen anzogen. Umso bemerkenswerter, dass der Nikkei-225 dennoch zulegen konnte. Ein Zeichen robuster Marktverfassung. In Südkorea hingegen kann der Kospi von der Erwartung einer Leitzinssenkung nicht profitieren. Chinesische Indizes legten dagegen zu, getragen von der Hoffnung auf weitere Stimuli. Positive Signale kamen aus Australien, wo der S&P/ASX 200 seine Wochengewinne ausbaut.
In den USA erlebten die Indizes gestern einen volatileren Handelstag. Zwischenzeitlich stützten besser als erwartete Konjunkturdaten, ehe der Markt in der Schlussauktion wieder nachgab. Der Fokus der Investoren bleibt auf der fiskalischen Entwicklung: Die US-Staatsverschuldung ist zurück auf der Agenda, nachdem das Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Trump mit Änderungen billigte. Der Senat steht noch aus. Auffällig ist ein massiver Call-Optionskauf eines nicht identifizierten Investors in Tech-Werten mit Laufzeit Juni 2027 – ein Zeichen für zunehmenden Optimismus?
Institutionelle Investoren positionieren sich neu: Während US-Staatsanleihen von ausländischer Seite tendenziell verkauft werden, finden sich auf nationaler Ebene durchaus Käufer. Die Kombination aus hohen Zinsen und regulatorischer Anpassung – Stichwort: geringere Kapitalunterlegungspflichten für Banken – könnte die Attraktivität für Treasuries steigern. Die zentrale Frage bleibt jedoch: Wie hoch können 30-jährige US-Renditen steigen, ohne dass die Belastung auf Wachstum und Inflation eine Gegenreaktion der Fed erzwingt?
Die Währungsmärkte preisen diese Unsicherheit bereits ein. Der Dollar hat auf breiter Front an Boden verloren. Besonders der Yen konnte profitieren – ein Ausdruck wachsender Risikoaversion gepaart mit dem Wunsch nach Stabilität.
Parallel dazu beobachten wir zunehmendes Interesse an Bitcoin. Das Narrativ vom „digitalen Gold“ erhält Nahrung durch Gespräche führender US-Banken über die gemeinsame Einführung eines Stable-Coins. Sollte es zu einer Einigung kommen, wäre das ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die institutionelle Akzeptanz und könnte die Krypto-Märkte nachhaltig stützen.
Heute wichtig: Die USA drängen die EU zu einseitigen Zollsenkungen – andernfalls drohen Vergeltungsmaßnahmen von bis zu 20 %. Ein entsprechendes Signal soll Brüssel heute erreichen. Damit rückt das Thema Handelskonflikte erneut in den Fokus – auch vor dem Hintergrund des laufenden G7-Gipfels, der trotz offensichtlicher Spannungen nur vage Formulierungen zu Handelsfragen hervorbrachte. Der Druck auf die EU wächst, eine eigenständige, proaktive Handelspolitik zu etablieren. Dies dürfte die politische Agenda in Europa zunehmend beeinflussen und könnte mittelfristig auch an den Börsen Spuren hinterlassen.
Wir bleiben wachsam: Die Gemengelage bleibt komplex, aber der kurzfristige Druck scheint vorerst gewichen.
Der APX verharrt auf unverändert optimistischen 31 Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).
http://dlvr.it/TKxTPZ