apano-Stimmungsindex

Die europäischen Aktienmärkte starten verhalten in die neue Woche. Auslöser sind die fortgesetzten Angriffe zwischen Israel und Iran, die sich nun auch auf Energieinfrastruktur ausweiten. Dass Iran sich einer neuartigen Angriffsstrategie rühmt, um Israels Raketenabwehr zu überwinden, könnte die Nervosität verstärken. Dennoch: Zwar reagierten Öl- und Goldpreise zunächst mit deutlichen Aufschlägen, doch die Märkte haben sich im am Morgen wieder beruhigt. Gold gibt die anfänglichen Gewinne nahezu vollständig ab. Trotz der Eskalation setzt keine breite Marktreaktion ein – offenbar geht man nicht von einer dauerhaften Störung der Öllieferungen aus. Dass jedoch die Tanker-Reederei Frontline Schiffe zurückhält und die Straße von Hormus meiden will, zeigt, wie fragil die Situation ist.



Der Handel in Asien war durchwachsen. Die Märkte zeigen sich resilient, insbesondere Japan mit einem Plus von 1,1 Prozent im Nikkei. Der schwache Yen und Kursgewinne bei Rüstungswerten stützen. In China schwankten die Kurse stärker: Während der Hang Seng leicht nachgab, stützen besser als erwartete Einzelhandelsumsätze die Festlandbörsen. Vor allem kleinere Indizes wie der CSI 1000 und CSI 2000 legten überdurchschnittlich zu – ein Zeichen, dass Investoren auf eine Erholung des Konsums setzen. Die Einzelhandelsumsätze in China stiegen im Mai um 6,4 Prozent und lagen damit klar über den Erwartungen. Auch wenn Industrieproduktion und Anlageinvestitionen unter den Prognosen blieben, gilt das Datenpaket insgesamt als solide und unterstützt die These einer stabileren Fundamentallage.



US-Aktienindex-Futures zeigen sich leicht positiv. Aufgrund der vergleichsweise geringeren Abhängigkeit von Energieimporten profitieren die USA von der Erwartung, dass die Energiekosten dort weniger stark steigen dürften als in Europa. Europa bleibt angesichts der möglichen Belastungen durch steigende Öl- und Gaspreise im Hintertreffen. Hinzu kommt, dass ein anhaltend hohes Energiepreisniveau in Europa geldpolitischen Spielraum einschränken könnte. Sollte der Ölpreis über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben, dürfte die EZB eine Zinssenkung in diesem Jahr aufschieben, was allerdings auch dem Euro zugutekäme.



Am Devisenmarkt kann der US-Dollar nicht vom Konflikt zu profitieren. Wir sehen kaum zusätzliche Safe-Haven-Nachfrage. Das liegt auch an der aktuellen makroökonomischen Lage: Während die US-Wirtschaft robust erscheint, bleibt die Inflation insgesamt moderat, was der Fed Spielraum lässt. Diese wird im Laufe der Woche neue Projektionen vorlegen. Zwei Zinssenkungen bis Jahresende gelten derzeit noch als wahrscheinlich.



Am Anleihemarkt steigen US-Renditen leicht: Die zehnjährigen US-Treasuries rentieren drei Basispunkte höher bei 4,43 Prozent. Auch die 30-jährigen Papiere bleiben unter Druck, getrieben von der Diskussionen um das Steuer- und Ausgabenpaket in den USA. Auch die Renditen von Bundesanleihen steigen leicht, Bund-Futures zeigen sich schwächer.

Kupfer gibt leicht nach. Analysten gehen von einer Seitwärtsbewegung aus, nachdem sich die US-Inflationsdaten im Mai als moderat erwiesen haben. In China fällt die Stahlproduktion im Jahresvergleich um fast sieben Prozent – ein Zeichen, dass Pekings Bemühungen zur Drosselung Wirkung zeigen, was die Eisenerzpreise belasten dürfte.



Die Agenda bleibt heute überschaubar. In Europa stehen Inflationszahlen aus Italien auf dem Plan, während aus den USA das Empire-State-Index für Juni erwartet wird. Darüber hinaus dürften Aussagen von EZB-Ratsmitgliedern wie Nagel und Cipollone Beachtung finden. Politisch liegt der Fokus auf dem G7-Gipfel. Dort wird US-Präsident Trump unter anderem mit der mexikanischen Präsidentin Sheinbaum sowie dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zusammentreffen. Angesichts der internationalen Spannungen dürfte das Thema Energieversorgung auch dort eine zentrale Rolle spielen.



Der apano APX bleibt bei unverändert optimistischen 35 Punkten, wobei sich Bewegungen hinter den Kulissen ausgleichen.



Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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