apano-Stimmungsindex

Die europäischen Börsen starten mit festerer Tendenz in den Tag, getragen von solider Nachfrage in Asien und der Erwartung konstruktiver Gespräche der EU mit den USA über Zollfragen. In den USA blieben die Märkte am Vortag feiertagsbedingt geschlossen. Ein großer Optionsverfalltermin bremst hingegen die US-Index-Futures, aber auch Kommentare aus dem Weißen Haus zu einem möglichen militärischen Eingreifen im Iran-Israel-Konflikt belasten. Der Ölpreis zeigt sich nach der jüngsten Rally etwas schwächer. An den asiatischen Börsen ging es überwiegend aufwärts. Der Nikkei gab angesichts des starken Yen etwas nach. Die Börsen in China und Südkorea tendierten freundlicher, was auf eine Entspannung bei regulatorischen Maßnahmen und robusten Exportzahlen zurückzuführen ist.



Wir sehen ein steigendes Risiko, dass geopolitische Entwicklungen politische Ressourcen bei der Lösung des US-Handelskonfliktes binden. Der mögliche Militärschlag der Vereinigten Staaten gegen Iran, über den in den kommenden zwei Wochen entschieden werden soll, stellt ein erhebliches Eskalationspotenzial dar. Die iranischen Angriffe zeigen mittlerweile mehr Präzision und Zerstörungskraft. Die Vorräte für die Abwehrsysteme Israels könnten in zwei Wochen zuneige gehen – mit zunehmender Bedrohung für kritische Infrastruktur. Donald Trump kämpft derweil mit seiner politischen Basis, die ihn gewählt hat, weil er versprochen hatte, die USA nicht in Kriege zu verwickeln. Der Ton einiger Trump-Unterstützer wird gereizter.



Die Wahrscheinlichkeit eines Regimewechsels in Teheran erscheint aus heutiger Sicht gering. Hoffnungen auf einen Regierungssturz könnten westliches Wunschdenken bleiben, die Wut auf Israel in der iranischen Bevölkerung hingegen wachsen. Iran versucht den Ölexport zu maximieren. Die Lagerkapazitäten auf Kharg Island wurden deutlich aufgestockt. Der Transport von Öl bleibt trotz der angespannten Sicherheitslage relativ stabil. Zwar verzeichnen wir im Schiffsverkehr durch die Straße von Hormus einen Rückgang bei Containerschiffen und Massengutfrachtern, bei Öltankern bleibt das Niveau nahezu unverändert.



Auffällig ist die relative Gelassenheit der Aktienmärkte gegenüber dem Ölpreisanstieg. Die globale Abhängigkeit vom Öl hat sich verringert. Die USA haben sich in den vergangenen Jahren als Nettoexporteur etabliert, was die Angebotssituation strukturell entlastet. Ein starker Preisanstieg wird dennoch nicht folgenlos bleiben. Wichtiger wird sein, ob sich der Nahostkonflikt ausweitet und dadurch die Lösung des US-Handelsstreits ins Hintertreffen gerät – mit potenziell gravierenden Folgen für das globale Wachstum. Selbst wenn der Status Quo gewahrt wird und die US-Zölle nicht wie geplant im Juli wieder angehoben werden, stellt dies für die USA eine stagflationäre Gefahr dar. Dadurch würde der durchschnittliche effektive US-Zollsatz auf dem höchsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre bleiben.



Die Gespräche zwischen der EU und den USA über Zollfragen machen Fortschritte, so die Einschätzung aus Brüssel. Doch der Weg bleibt steinig.



Die Fed bleibt abwartend, wartet auf belastbare Daten zur Inflationsentwicklung. Die Zinswende wird frühestens im kommenden Frühjahr erwartet.

In Europa wiederum signalisiert die EZB, dass die jüngste Zinssenkung nicht zwingend der Beginn eines breiten Lockerungszyklus ist. Präsident Villeroy betonte gestern, dass weitere Schritte datenabhängig seien. Die geopolitische Lage, insbesondere ein möglicher Inflationsimpuls durch steigende Ölpreise, könnte den geldpolitischen Spielraum einengen.



Gold zeigt bei trotz der brisanten Lage sehr wenig Dynamik, nahezu erschöpft. Hier bedarf es offenbar einer massiven Verschärfung der Konfliktherde für einen Ausbruch.



Der Markt hofft auf positive Impulse – bleibt aber vorsichtig. Der apanao APX ermäßigt sich um zwei auf immer noch optimistische 35 Punkte. Aktien, wie auch Kupfer kosten einen Punkt.







Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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