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Die europäischen Börsen starten verhalten in die neue Woche. Nach den US-amerikanischen Luftangriffen auf iranische Nuklearanlagen bleibt die Frage offen, ob der Iran damit wirklich seiner nuklearen Fähigkeiten auf absehbare Zeit beraubt wurde und ob er nun die Straße von Hormus schließt. Das iranische Parlament hat am Wochenende den Weg für eine Sperrung dieser maritimen Lebensader freigemacht, durch die ein Viertel der globalen Öl- und LNG-Produktion transportiert wird. Es fehlt noch die finale Entscheidung des Obersten Nationalen Sicherheitsrats. Dies würde insbesondere China treffen, das zu den wichtigsten Abnehmern iranischen Öls gehört, aber in einigen Bereichen politischer Partner des Irans ist.



Asiatische Börsen gaben am Morgen zunächst breit nachDann setzte eine leichte Erholung ein und die Marktteilnehmer gingen in eine Phase der Besinnung.



Die Straße von Hormus ist für die iranische Führung das strategische Druckmittel schlechthin – und zugleich ein zweischneidiges Schwert. Eine Blockade würde nicht nur die Nachbarstaaten gegen Teheran aufbringen, sondern auch die USA zwangsläufig erneut auf den Plan rufen. Wir halten es für wahrscheinlich, dass das iranische Parlament mit seinem Beschluss in erster Linie politischen Druck aufbauen will – ob die Führung tatsächlich bereit ist, diese Art der „nuklearen Option“ für die Weltwirtschaft einzusetzen, bleibt offen. Die USA zeigen bislang Zurückhaltung, ihre Angriffe zielten ausdrücklich nicht auf einen Regimewechsel. Im Gegensatz zu Israel, das weiterhin die von uns in der Vergangenheit erwähnte politische Neuordnung der Region verfolgt, mit einer stille Duldung durch sunnitische Kräfte.



Der Ölpreis überschritt kurzfristig die 80-Dollar-Marke, konnte das Niveau aber nicht halten. Der Markt scheint noch nicht an eine vollständige Eskalation zu glauben. Eine parallele Bewegung sehen wir beim Gold, dass Edelmetall leicht nach. Wir erwarten jedoch ein Comeback, sollte sich die Lage weiter verschärfen. Der US-Dollar profitiert vom Status der USA als Nettoenergieexporteur, solange die politische Eskalation anhält.



Auch die Positionierung Chinas gerät ins Wanken. Das enge Verhältnis zu Iran – manifestiert etwa durch die Vollmitgliedschaft Irans in der Shanghai Cooperation Organization und militärische Kooperationen – wird im aktuellen Umfeld zur Hypothek.



Es stellt sich die Frage, ob der Iran nicht längst zum militärischen Scheinriesen geworden ist – wie Herr Tur Tur bei Jim Knopf: beeindruckend im Auftritt, substanziell geschwächt in der Wirkung. Das Argument gegen eine Eskalation ist, dass der Iran kaum Optionen hat: Sein Atomprogramm wurde um Jahre zurückgeworfen. Er hat die Kontrolle über seinen eigenen Luftraum verloren. Seine Stellvertreter in der Region – die Hamas, die Hisbollah, die Assads in Syrien und die Houthis im Jemen – wurden neutralisiert oder geschwächt. Seine mächtigsten Verbündeten werden nicht bereit sein, um zu helfen – Russland ist in die Ukraine verwickelt, und China ist auf die Öllieferungen aus dem Iran angewiesen.

Die beste Option für Teheran könnte sein, sich wie Saddam Hussein nach 1991 im eigenen Land die Position zu stärken und auf größere offensive Ambitionen zu verzichten. Das wäre ein Gewinn für die USA und den Ölmarkt.



Für die europäische Konjunktur bleiben die Flash-PMIs heute entscheidend. Sollte sich der Trend aus April nicht umkehren, könnten Wachstumssorgen zunehmen. Das macht eine Lockerung durch die EZB wahrscheinlicher, was jedoch durch mögliche Energiepreisschocks konterkariert werden könnte. Ölpreise über 110 Dollar und Gaspreise über 100 Euro/MWh, würden den Inflationsdruck in Europa neu entfachen – und das bei schwacher Binnenkonjunktur. Das Resultat: Eine besonders fragile Gemengelage für europäische Märkte, in der geopolitische Risiken, Energiepreise und Konjunkturdaten in einem engen Wechselspiel stehen.



Der apano APX ermäßigt sich um für vier auf weiter optimistisch 31 Punkte. Anleihen kosten Punkte.







Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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