apano-Stimmungsindex

Die europäischen Börsen starten verhalten in den Tag. Die Vorgaben aus Asien zeigen kein einheitliches Bild, die US-Märkte beendeten den Vortag wenig verändert. Der Fokus liegt klar auf den politischen Impulsen aus den USA, wo sich der Ton in Richtung Federal Reserve erneut verschärft hat. Präsident Trump erwägt laut dem Wall Street Journal, bereits in den kommenden Wochen einen Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell zu benennen. Ziel ist es, Einfluss auf die Zinserwartungen zu nehmen, noch bevor Powells Amtszeit in elf Monaten regulär endet. Wir haben diesen Schritt erwartet, denn Spekulationen über eine gezielte Unterminierung Powells kursierten schon länger am Markt. Der politische Druck auf die Fed steigt, zugleich sinken die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen weiter – ein Zeichen, dass Anleger geldpolitische Lockerung erwarten.



Die asiatischen Märkte bleiben unterdessen uneinheitlich. Während der Nikkei zulegt, belastet in Seoul Gewinnmitnahmen. Technologiewerte präsentieren sich stark – gestützt durch die neuerliche Rekordjagd von Nvidia. Besonders in Tokio stehen Techwerte im Fokus. Softbank gewinnt über vier Prozent, auch Advantest und Kioxia legen spürbar zu. In Seoul trotzt SK Hynix dem negativen Markttrend mit einem Anstieg um 2,8 Prozent. Der Dollar zeigt sich schwach – ein weiteres Indiz, dass der Markt auf eine konjunkturstabilisierende Wende in der US-Zinspolitik spekuliert.



Rückblickend auf die Wall Street geriet die zuletzt laufende Erholung in eine Seitwärtsbewegung. Ausschlaggebend war die zunehmende Skepsis gegenüber der Wirksamkeit der US-Militärschläge auf iranische Nuklearanlagen. Laut Pentagon wurden die Programme nur um wenige Monate verzögert. Unsere Einschätzung, dass es dringend notwendig ist, das iranische Atomprogramm wieder unter internationale Aufsicht zu bringen, wurde gestern durch Teherans Ausstieg aus der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde bestätigt. Diese geopolitische Zuspitzung erzeugt Unsicherheit, dürfte jedoch kurzfristig nicht dominieren. Vielmehr gewinnt die wirtschaftliche Agenda wieder an Gewicht.



Ein Beispiel liefert Japan: Die Diskussion um neue Autozölle rückt die Handelspolitik wieder stärker in den Fokus. Auch die Lage am Kupfermarkt spricht Bände. Überexporte in die USA haben dort die Lagerbestände aufgebläht und weltweit für Verwerfungen gesorgt. Goldman Sachs spricht von rund 400 Kilotonnen zusätzlich importiertem Kupfer seit Beginn der Sektions-232-Untersuchung. Dadurch verknappt sich das Angebot außerhalb der USA, was mittelfristig preistreibend wirken könnte. Diese Angebotsverzerrung ist ein Thema mit wachsender Relevanz für die Metallmärkte insgesamt.



M&A-Aktivitäten liefern derzeit ein gemischtes Bild. Zwar sorgen einzelne spektakuläre Deals wie die Übernahmeofferte von Shell für BP oder der Zukauf von Mars für Schlagzeilen, dennoch ist das globale Transaktionsvolumen auf ein 20-Jahrestief gefallen. Die Zahl der Deals ist laut Mergermarket gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gesunken. Angesichts hoher Zinsen, politischer Unsicherheit und schleppender Konjunktur halten sich viele Unternehmen mit größeren Transaktionen zurück. Platzt hier der Knoten, könnten Merger-Arbitrage-Strategien massiv reüssieren.



Wir warten gespannt auf das heute anstehende US-BIP sowie die PCE-Inflationsdaten am Freitag. Vor allem Letztere gelten als marktbewegend. Sollte sich die Inflation abschwächen, könnte das zusätzlichen Druck auf die Fed ausüben, von ihrer abwartenden Haltung abzurücken. Öl verteuert sich gestützt durch überraschend deutliche Lagerabbauten in den USA. Der saisonale Fahrtbeginn in den Sommerferien bringt Bewegung in den Markt. Gold gewinnt moderat hinzu, getragen von geopolitischer Unsicherheit und dem wieder aufflammenden Zollkonflikt. Auch die anhaltenden Käufe durch Notenbanken stützen die Notierung.



Der apano APX präsentiert sich unverändert bei optimistischen 38 Punkten.





Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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