apano-Stimmungsindex

Gestern konnte Europa tatsächlich so etwas wie den von uns prognostizierten „Unabhängigkeitstag” von der US-Börse feiern. Insbesondere die Schweiz und Großbritannien legten entgegen den US-Vorgaben zu, und auch die Eurozone hielt sich wacker. Heute gibt es stabile Vorgaben aus Asien, doch wir rechnen nicht mit weiteren Kursgewinnen vor Powells Jackson-Hole-Rede. In Fernost sorgten insbesondere Buy-the-Dip-Käufe im Technologiebereich für Impulse. Die jüngst veröffentlichte Studie des MIT hatte KI-Titel am Montag möglicherweise zu Unrecht belastet. Laut der Untersuchung liegt das Problem nicht bei fehlender KI-Leistung, sondern bei mangelnder Integration in Unternehmensprozesse. Außerdem fließe mehr als die Hälfte der KI-Budgets in Verkaufs- und Marketing-Werkzeuge, der größte Nutzen liege jedoch in der Automatisierung von Büroarbeit. Die Fed-Sitzungsprotokolle wiesen zwar auf wachsende Uneinigkeit bei der Beurteilung der Zoll-Effekte hin, es bestand jedoch Konsens darüber, dass die Inflation risikoreicher sei als die Lage am Arbeitsmarkt.



Der stetige Nachrichtenfluss zum Thema Ukraine vermittelt den Eindruck, dass sich die Dinge nun tatsächlich in Bewegung setzen. Die US-Börse bedient bereits Friedensfantasien mit einem sogenannten SPAC, der eine ukrainische Telefongesellschaft aufgenommen hat. Die Erinnerungen an den SPAC-Boom, der vor allem die Taschen der Initiatoren dieser Vehikel gefüllt hatte, sind offenbar verflogen.



In Ostasien präsentiert sich das Bild heute freundlich: Die Börsen in Sydney und Seoul gewinnen deutlich, getragen von der Tech-Erholung – in Seoul folgt auf Verluste des Vortags nun eine Erholung, in Sydney erreicht der S&P/ASX 200 neue Rekordstände. Wir sehen verstärkt Umschichtungen weg von Tech in Finanzen und Rohstoffe – Anleger reagieren auf bessere Konjunkturdaten und beginnen, strukturelle Rücksetzer zu nutzen. Auch in China hält die Rally der Aktien an: Der CSI 300 legt weiter zu, angetrieben von Privatanlegern, die sich angesichts niedriger Anleiherenditen in Aktien retten. Hohe Deflationsrisiken verstärken die Erwartung weiterer geld- und fiskalpolitischer Unterstützung.



In den USA waren es gestern erneut die Tech-Unternehmen, die den Märkten zu schaffen machten. Der Vergleich des OpenAI-Chefs Altman zwischen dem globalen KI-Markt und der Internetblase der späten 1990er Jahre wirkte nach. Am Ende kamen jedoch auch hier Buy-the-Dip-Käufer. JD Vance äußerte im Interview mit Fox News: Die Verhandlungen über eine Beendigung des Russland-Ukraine-Kriegs fokussierten sich auf Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Territorien, die Moskau kontrollieren wolle – einschließlich solcher, die Russland derzeit nicht besetzt hält. In Sachen Short-Selling verbuchten Palantir-Leerverkäufer einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar, nachdem die Aktie innerhalb von sechs Tagen 73 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung eingebüßt hatte – angesichts noch laufender 4,5 Milliarden Dollar Papierverluste in jenen Leerverkaufspositionen jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.



Im Anleihen- und Devisenbereich zeigt sich wenig Bewegung. Trotz Inflationssorgen gilt der Weg zu möglichen Zinssenkungen durch die Fed als offen, wobei deren Umsetzung bald beginnen könnte. Donald Trump versucht derweil weiterhin die Unabhängigkeit der Fed zu unterminieren, etwa durch die Attacke auf die geldpolitische Hardlinerin Lisa Cook, der nun Betrug bei der Beantragung einer Hypothek vorgeworfen wird. Trump geht gewissermaßen den Weg Recep Erdogans, der ebenso den Chef einer Statistikbehörde und bereits mehrere Notenbankchefs entlassen hat. Der US-Dollar ist nicht die türkische Lira, hilfreich ist Trumps Politik nicht.



Bei Rohstoffen bleibt das Bild ruhig: Öl zieht leicht an, Kupfer ebenso, angekurbelt durch den schwächeren Dollar und steigende US-Prämien im Metallsektor angesichts anhaltender Zoll-Unsicherheit.



Der apano APX gewinnt vier auf weiter zuversichtliche 29 Punkte.



Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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