apano-Stimmungsindex

Europäische Aktienmärkte starten den Freitag mit einer verhaltenen Tendenz. Die Vorgaben aus den USA und Asien waren gemischt, und die Aufmerksamkeit richtet sich fast ausschließlich auf Jackson Hole. Mit Spannung erwarten Investoren die Rede von Jerome Powell, die um 16 Uhr deutscher Zeit beginnt. Die Erwartung einer Zinssenkung im September wird zuletzt wieder in Zweifel gezogen. Waren es vor einer Woche noch über 90 Prozent Wahrscheinlichkeit, so taxieren die Märkte diese nun auf 74 Prozent. Im Technologiesektor könnte Nvidia weiter für Bewegung sorgen. Nvidia soll die Zulieferer Samsung und Amkor angewiesen haben, die Produktion im Zusammenhang mit seinem H20-KI-Chip einzustellen, nachdem Peking lokale Unternehmen aufgefordert hatte, den Nvidia-Chip zu meiden. Dies verlieh dagegen heute den chinesischen Technologiewerten Auftrieb. Die Luft wird dünner, aktives Risikomanagement könnte jetzt seinen Augenblick haben.



In Ostasien präsentierten sich die Märkte am Morgen uneinheitlich. In Tokio kam es zu leichten Abgaben, nachdem die Juli-Inflationsrate erneut über dem Ziel der Bank of Japan lag und die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung steigt. In China setzen Investoren auf weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur, nachdem Konjunkturdaten erneut auf Schwäche hingedeutet hatten. Besonders Technologiewerte profitierten vom Nvidia-Bericht. In Australien kam es nach dem Rekordhoch vom Donnerstag zu leichten Gewinnmitnahmen. In Seoul setzte sich die Erholung fort.



An der Wall Street endete der Donnerstag schwächer. Die Erwartung der Jackson-Hole-Rede hemmte die Kaufbereitschaft. Zwar zeigten die Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen eine überraschend starke Dynamik, doch genau diese Stärke wirft Zweifel an baldigen Zinssenkungen auf. Die Daten unterstreichen die Widerstandskraft der US-Wirtschaft, während die Inflation weiterhin über Ziel verharrt. Besonders deutlich zeigte sich die Anspannung bei Walmart, dessen Quartalszahlen enttäuschten und dessen Aktie um 4,5 Prozent nachgab. Analysten werten die verfehlten Gewinnziele als Beleg dafür, dass steigende Importzölle und höhere Kosten nicht mehr allein auf die Verbraucher abgewälzt werden können. Goldman Sachs verweist darauf, dass US-Konsumenten bereits rund 22 Prozent der Zollbelastungen tragen und dieser Anteil künftig auf zwei Drittel steigen könnte.



Am Anleihemarkt rentierten zehnjährige US-Staatsanleihen stabil, liegen im Wochenvergleich aber höher. Der Markt hatte zwischenzeitlich bis zu fünf Zinssenkungen bis Ende kommenden Jahres eingepreist. Diese Erwartungen geraten zunehmend ins Wanken, was die Bewertungen an den Aktienmärkten empfindlich treffen könnte. Mit Blick auf Unternehmensmargen sehen wir die Gefahr, dass steigende Kosten und begrenzte Preisdurchsetzungskraft in den Bilanzen deutlicher sichtbar werden. Parallel dazu wächst die Unsicherheit in den als „neue“ Anlageklasse beworbenen Private Markets. Ausfallwarnungen im Private-Credit-Bereich häufen sich, die Default-Raten könnten laut Berechnungen von JPMorgan auf über 5 Prozent steigen, wenn man nicht mehr bediente Kredite berücksichtigt. Dies könnte Anleger empfindlich treffen, die auf Stabilität gehofft hatten.



Bei den Devisen bleibt der US-Dollar stark. Vor der Rede Powells positionieren sich Händler vorsichtig, zumal nicht mit klaren Hinweisen auf den September gerechnet wird. Sollte Powell eine Offenheit für baldige Zinssenkungen erkennen lassen, erwarten wir eine moderate Abschwächung des Dollars. Bleibt er vage, dürfte die Währung ihre jüngste Stärke verteidigen.



Am Rohstoffmarkt tendierte Gold leichter. Der feste Dollar und die etwas höheren Renditen drückten den Preis. Auch die schwächere Nachfrage nach Absicherung spiegelt die abwartende Haltung wider.



Der apano APX verliert aufgrund der Schwäche des US-Aktienmarktes und steigender Rendite bei Anleihen der europäischen Peripherie sieben auf immer noch zuversichtliche 22 Punkte.







Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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