apano-Stimmungsindex

Europas Börsen werden wahrscheinlich schwach in den Tag starten. Wir erwarten eine Fortsetzung des globalen Abverkaufs, der sich inzwischen über vier Handelstage erstreckt. Er ist geprägt von Unsicherheit über die US-Geldpolitik und die Bewertung großer Technologietitel. Die Vorgaben aus Asien und den USA sind negativ. Anleger wollen sich vor den Nvidia-Zahlen am Mittwoch neutral positionieren. Wir beobachten, dass die Sorge wächst, der jüngste Rückgang könne in eine breitere Korrektur übergehen. Einige Strategen erwarten für den S&P 500 einen Rücksetzer von fünf bis zehn Prozent, sollte der Index nachhaltig unter die 50-Tage-Linie rutschen. Wir würden dieses einzelne Signal nicht überbewerten, es zeigt sich jedoch die Notwendigkeit, Risiken aktiv zu managen. Die Entwicklung im Kryptomarkt unterstreicht die Risikoaversion: Bitcoin fiel erstmals seit sieben Monaten wieder unter 90.000 Dollar. Die Mischung aus Bewertungsdruck, schwindenden Zinssenkungserwartungen und strukturellen Zweifeln an Teilen der KI-Investitionskette hält die Märkte im Griff.



In Asien dominieren Kursverluste. Zinssenkungsfantasien werden ausgepreist , nachdem Notenbanker angesichts der dünnen Datenlage in den USA eine vorsichtigere Haltung signalisierten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember liegt nur noch bei unter 47 Prozent. Zusätzlich belasten durchwachsene chinesische Konjunkturdaten sowie die Schwäche der US-Technologiewerte. Die geopolitische Lage wirkt ebenfalls dämpfend. Chinas Reisewarnung für Japan führt dazu, dass Reiseanbieter vorbereitete Gruppenbuchungen für Dezember stornieren. Wir sehen darin eine Verschärfung der Spannungen, die das Sentiment zusätzlich drückt. In Hongkong bleibt der Immobiliensektor unter Druck und erlebt den kräftigsten Abschwung seit der Asienkrise.



In den USA dominierte Zurückhaltung. Viele Anleger warteten auf die nachgereichten Konjunkturdaten und die Nvidia-Zahlen. Gleichzeitig belastete die Aussicht, dass die Fed vorsichtig vorgehen wird. Aussagen von Vize-Chef Jefferson unterstrichen, dass zu schnelle Lockerungen die Inflationsbekämpfung gefährden könnten. Wir sehen, dass diese Signale die Markterwartungen weiter zurückdrängen. Technologiewerte standen erneut unter Druck, auch wenn einzelne Titel wie Alphabet vom Einstieg durch Warren Buffets Berkshire profitierten. Das Überwinden der KI-Skepsis gelingt dem Markt bislang nicht. Die Kombination aus hohen Bewertungen und unsicheren Ertragsmodellen begrenzen das Aufwärtspotenzial.



Der Dollar blieb stabil, da Risikoaversion stützt. Langlaufende japanische Staatsanleihen standen unter Druck, nachdem in Tokio die Diskussion über ein umfangreiches Zusatzbudget neue fiskalische Risiken aufwarf. In den USA erwarten viele Strategen für 2026 weiter fallende Renditen, während die EZB angesichts eines möglichen Wachstumsrückgangs im kommenden Jahr wieder in den Fokus geraten könnte. Investoren rechnen damit, dass die EZB bis Ende 2026 an ihrem Zinsniveau festhält, was sich auch in deutschen zweijährigen Renditen zeigt, die sich um die 2%-Marke stabilisieren. Trotz der aktuellen Haltung könnte der EZB-Rat bald handeln müssen. Angesichts der Erwartung, dass die Inflation nächstes Jahr das Ziel unterschreitet und das Wachstum sich verlangsamt, ist die Schwelle für weitere Lockerungen relativ niedrig. Schon eine leichte Verschlechterung der Aussichten oder bestehende Abwärtsrisiken könnten Zinssenkungen wieder auf die Tagesordnung bringen. Nach sehr erfolgreichen US-Dollar-Emissionen vermarktet China gerade auf Euro lautende Staatsanleihen.



Die fallende Wahrscheinlichkeit einer US-Zinssenkung im Dezember belastet den Goldpreis. Bei Industriemetallen überwiegen Rücksetzer, da die Spannungen zwischen China und Japan zusätzliche Risiken für den Handel erzeugen.



Der APX rutschte aufgrund der weiter steigenden impliziten Volatilität bei Indexoptionen und der Schwäche am Aktienmarkt um acht auf neun Punkte ab und damit tiefer in den neutralen Bereich



Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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