Es gibt nichts daran herumzudeuteln, in den ersten vier Monaten des Jahres hat die asiatisch-pazifische Börsenregion enttäuscht.

Es gibt nichts daran herumzudeuteln, in den ersten vier Monaten des Jahres hat die asiatisch-pazifische Börsenregion enttäuscht. Die im Oktober 2022 gestartete Erholung ist zum Stillstand gekommen. Dabei sind die asiatischen Zentralbanken in ihrem Zinszyklus der Fed und EZB deutlich voraus. Ebenso günstig sieht es bei den Unternehmensbewertungen aus. Schaut man auf Kursgewinnverhältnisse und die deutlich gesenkten Gewinnprognosen, ist insbesondere in Südkorea und Taiwan bereits eine tiefe Gewinnrezession eingepreist, während trotz dunkler Wolken am Konjunkturhorizont die Prognosen für die Gewinne europäischer und US-amerikanischer Firmen noch sehr hoch angesetzt sind. Allein unter diesen Gesichtspunkten ist unsere Anlageregion attraktiv. Was bremst also? Der Anfang vom Ende in Japan ist es bestimmt nicht. Dort enden – langsam – 22 Jahre einer quantitativen Lockerung: Die Obergrenze für die Anleiherenditen wird wahrscheinlich angehoben, was sehr allmählich zu einer Aufhebung der Politik zur Steuerung der Zinskurve führen wird. Diese Kehrtwende ist keineswegs schlecht für die Unternehmensgewinne, die aufgrund des nach wie vor unterbewerteten japanischen Yens sehr widerstandsfähig sind. Die Bewertungen dürften sich vor dem Hintergrund der niedrigen Inflation erholen. Zyklische Faktoren sehen ebenfalls gut aus. Wir erwarten den Start eines neuen Halbleiterzyklusses, mit dem Fokus auf Energiewende und Künstliche Intelligenz. In Indien ist der Adani-Schock verdaut. Eine aktive Industriepolitik, die Production-Linked-Initiative, schafft dort neue Investitionsmöglichkeiten, gerade auch bei Infrastruktur. Und China? Nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen verlief die Erholung unruhig, gewinnt aber nun an Traktion. So haben sich die privaten Bauinvestitionen im Zwölftmonatsvergleich verdoppelt. Gerade deswegen erscheint über die nächsten drei Quartale ein überdurchschnittliches Konjunkturwachstum möglich. Gebremst wird der Optimismus durch die Angst, der Westen und China könnten ihre Konflikte vertiefen. Angesicht der extremen Abhängigkeiten wären dabei alle Seiten große Verlierer, weshalb wir dieses Szenario ausschließen. Chancen bieten sich bei Aktien vom Festland, bewerten wir China neutral. Anhören Monatsbericht herunterladen
http://dlvr.it/SnTZWy

Beliebte Posts aus diesem Blog