apano-Stimmungsindex

die US-Verbraucherpreise stiegen in Dezember stärker als von den Analysten erwartet. Mit dieser Nachricht im Rücken wird die FED mit recht hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen im März nicht senken. Trotzdem ist der US-Aktienmarkt nicht eingebrochen, die Schwäche hielt nur bis zum Handelsschluss in Europa an – was aber wiederum ausreichte, um den STXE 600 von seiner Spitze am Vormittag um 1% zu drücken. Danach erholten sich die Kurse in den USA, so dass heute früh Europa der Entwicklung wieder nachläuft und recht freundlich eröffnet. Es fällt auf, dass der STXE 600 NR seit Wochen in einer Handelsspanne zwischen 1120 und 1139 oszilliert, also je nur ca. 0,5% entfernt vom 20 Tage Durchschnitt. Ein reiner Trader-Markt also, wobei die Favoriten täglich wechseln. Die hohe Robustheit des US-Marktes - das gilt sowohl für Aktien als auch Anleihen - nach den enttäuschenden CPI-Zahlen ist erstaunlich. Ein Händler meint, es sei die schiere Liquidität, das Geld wolle in den Markt und arbeiten.



In den USA performten die Technologiewerte nach der SEC-Entscheidung zu Bitcoin-ETFs gut. Unter Druck standen jedoch Handelsplattformen für Kryptowährungen wie Coinbase. Es wird offenbar befürchtet, dass damit neue Konkurrenz entsteht. Aber Sektoren wie Cyber Security, Halbleiter und Cloud legten zu. Die geopolitische Unsicherheit im Nahen Osten schlagen sich im Warentransport durch das Rote Meer nieder. Tesla klagt deswegen nun über neue Lieferengpässe. Das könnte auch der Grund sein, warum der Autosektor innerhalb des STXE 600 heute unterperformt. Dass nun die USA und ihre Alliierten nicht mehr nur Raketen und Drohnen passiv abfangen, sondern Stellungen der Huthis im Jemen angreifen, wird vom Iran als Eskalation bezeichnet. Der zuletzt schwächelnde Ölpreis legt in Anbetracht der Nachrichtenlage wieder zu.



Aus China kamen heute früh neue Konjunkturdaten. Exporte und Importe entwickelten sich besser als prognostiziert. Darauf aber Rückschlüsse auf einen sich wieder aufhellenden Welthandel abzuleiten, erscheint nicht angebracht. Denn der Handel z.B. mit Deutschland oder den USA ist weiter rückläufig. Der große Treiber war das massiv steigende Handelsvolumen mit Russland. Die stagnierende Preisentwicklung zeigt zudem, dass die Binnenwirtschaft weiterhin nur zögerlich wächst. Chinas Börsen reagierten deshalb kaum auf die Zahlen. Auch Südkorea und Australien präsentierten sich schwächer. In Japan jedoch setzte sich der muntere Anstieg der Kurse fort.



In Europa stehen die Aktien der Luxusgüterindustrie weiter unter Druck. Heute früh bestätigte Burberry die negative Haltung der Anleger: das Vorweihnachtsgeschäft sei schlecht verlaufen, die Prognosen für 2024 müssten gesenkt werden. Die Aktie verliert 8%. Im Sog geraten auch die Indexschwergewichte LVMH und Kering (u.a. Gucci, Brioni) unter Druck (-1%/-2%). Aufwärts geht es hingegen mit den Sektoren Constructions und Industrials: bei ersterer erfreut das Schwergewicht Vinci mit gestiegenem freien Cash Flow, bei letzterer profitiert weiterhin Airbus von der neuen Boeing-Baustelle, aber auch die französischen Konzerne Safran und Schneider Electronics sind lebhaft gesucht. Was uns freut, denn wir haben gestern den Sektor-ETF mit 2% Gewicht gekauft. Trotzdem bleiben wir insgesamt vorsichtig und deshalb niedrig allokiert. Denn neben den geopolitischen Spannungen – hier sei auch Taiwan erwähnt, wo am Wochenende gewählt wird – müssen die zu optimistischen Zinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer weiter zurück gestutzt werden. EZB-Chefin Lagarde z.B. hat gestern betont, dass die Zinsen dann - aber erst dann - rasch gesenkt werden, wenn das 2% Inflationsziel in greifbare Nähe rückt.



Heute Nachmittag werden die US-Produzentenpreise relevant. Erwartet wird ein Anstieg des Dezember - PPI um 0,1%. Zudem beginnt die Q4-Berichtssaison, traditionell nachher mit den Banken. Citigroup hatte gestern vorab vor einer Sonderabschreibung gewarnt.



DAX und STXE 600 kosten den APX heute 4 Punkte.


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