apano-Stimmungsindex

Am Freitag hat die Revision der US-Preisentwicklung Befürchtungen vor einem Wiederanziehen der Inflation gedämpft, weshalb der zuletzt gesehene leichte Aufwärtsdruck bei den US-Renditen stoppte. Dies trug dazu bei, dass es dem S&P 500 gelang, zum ersten Mal in seiner Geschichte den Handelstag über 5000 Punkten zu beenden. Stärkster Motor war erneut der Technologiesektor: der Nasdaq 100 hat am Freitag um 1,25% zugelegt. Die Komponenten des Dow Jones hingegen haben unter dem Strich leicht abbremsend gewirkt. In dieser Woche stehen wichtige neue US-Konjunkturdaten an: morgen wird der Verbraucherpreisindex für den Januar veröffentlicht, am Donnerstag und Freitag die Einzelhandelsumsätze und der Produzentenpreisindex. Insofern aus dieser Ecke keine bösen Überraschungen kommen, dürften die 5000 Punkte nicht das Ende der Aufwärtsbewegung darstellen. Denn sowohl die Konjunkturdaten deuten auf eine rund laufende Wirtschaft hin als auch die robuste Q4-Berichtssaison. Die Konsensschätzung ist, dass die US-Inflation im Januar 2,9% höher war als vor einem Jahr. Das wäre das erste Mal seit März 2021, dass die Jahresteuerung unter 3% liegt. Zudem ist der übertriebene Zinsoptimismus inzwischen ausgepreist: nur noch 15% der Marktteilnehmer erwarten, dass die FED bereits im März mit den Zinssenkungen beginnt. Außerdem werden nun für 2024 nur noch vier Zinsschritte erwartet. Ende 2023 lag dieser Wert noch bei sieben. Damit haben die Börsen eine realistischere Annahme implementiert – das bedeutet: weniger Enttäuschungspotenzial.



Auch in Europa liefern die meisten Unternehmen gute Zahlen und viele Rekordgewinne ab. Das steht im Kontrast zum Erscheinungsbild der europäischen Wirtschaft. Offenbar haben die Unternehmenslenker es verstanden, trotz widriger Umstände sicher zu navigieren. Die weiterhin hohen Margen belegen, dass es den meisten Firmen gelungen ist, ihre Preise kräftig zu erhöhen. Das ist das Geheimnis, warum trotz stagnierender Umsätze (in Stückzahlen) und gestiegener Produktionskosten die Gewinne anzogen. Der Pferdefuß ist jedoch, dass u.a. deshalb die Lohnforderungen hoch bleiben. Anhaltender Preis- und Lohndruck sprechen nicht dafür, dass auf absehbare Zeit die Inflation spürbar sinkt. Deshalb habe ich unverändert den Eindruck, dass die Zinssenkungserwartungen in der Eurozone viel zu hoch sind. Was natürlich nicht ausschließt, dass eine moderate Reduktion erfolgen kann. Hilfreich hierfür dürfte sein, dass Erdgas immer billiger wird: der Preis des Dutch TTF Natural Gas Future ist seit Ende 2023 bereits um 11% gefallen. Heute früh zeigt sich der STXE 600 NR angriffslustig und versucht sich an einem neuen Allzeithoch. Gesucht sind aktuell insbesondere Einzelhandelswerte und Bautitel. Etwas vernachlässigt heute dagegen die Sektoren Gesundheit und Technologie.



In Fernost bleiben die meisten Börsen wegen des Lunar New Year Festes geschlossen. Geopolitisch hat am Wochenende Irans Außenminister ein wenig die Wogen geglättet. Er sagte, die Entwicklung in Gaza bewege sich auf eine diplomatische Lösung zu. Zeitgleich beendete ein kleiner iranischer Flottenverband seine Mission im Roten Meer. Die Preise für Brent und WTI kommen -vielleicht deshalb- leicht zurück.



Der APX gewinnt zwei Punkte wegen des fallenden Goldpreises (Risk off – Indikator).


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