apano-Stimmungsindex

Die Weltaktien zeigten sich gestern über weite Strecken nervös. Insbesondere sorgte an den US-Börsen für Verunsicherung, dass die Regionalbank New York Community Bancorp am Mittwoch angekündigt hatte, die Dividende zu senken. Denn hinter dieser Aussage offenbarte sich ein Problem: die kleinen Bankhäuser müssen ihre Kunden mit hohen Zinsen locken, um sie davon abzuhalten, zu den mächtigen Konkurrenten zu wechseln. Das drückt auf die ohnehin knappe Gewinnmarge - bzw. hat im konkreten Fall sogar zu einem Verlustausweis geführt, da zudem hohe Abschreibungen auf gewerbliche Kredite vorgenommen werden mussten. Die Aktie stürzte am Mittwoch um 34% ab, gestern um weitere 15%. Die Frage nach der finanziellen Gesundheit der kleinen Geldhäuser kochte deshalb erneut hoch. Das Thema war wegen der FED-Pressekonferenz und der Berichterstattung von Alphabet und Microsoft am Donnerstag zunächst ignoriert worden, erlangte dann aber im gestrigen Handelsverlauf zunehmende Aufmerksamkeit. Der KBW Regional Banking Index verlor in zwei Sitzungen fast 10% und belastete damit auch den Russell 2000 schwer. Auf der Gegenseite profitierten von dieser Entwicklung US-Staatsanleihen und Gold. Und auch die Megacaps hielten sich (abgesehen von Alphabet) am Donnerstag vergleichsweise stabil – wie schon im März gilt: diese Unternehmen haben Safe Haven – Image wegen ihrer stetigen massiven Geldzuflüsse und ihrer relativ geringen Konjunkturabhängigkeit.



Da nachbörslich mit Meta und Amazon gleich zwei der 7 Megacaps erfreuliche Zahlen vorlegten und auch Apples Report solide war und den nicht sonderlich hohen Erwartungen entsprach, holt der Global Titans Index zur Stunde seine akkumulierten Verluste der letzten beiden Sitzungen komplett auf. Wir sind im Global Titans ETF sehr hoch investiert und sehen uns weiterhin in dieser Entscheidung bestätigt. Aus momentaner Betrachtung war es ebenfalls richtig, dass wir zu Wochenbeginn die kleine Startposition im CSI 300 mit „+/- 0“ wieder aufgelöst haben. Chinas Aktienindizes stürzen weiter ab, auch heute wieder. Zu beobachten sind mittlerweile hohe Umsätze, Händler berichten von zunehmenden Margin Calls, d.h., bei Kredit finanzierten Depots stimmen die Beleihungswerte nicht mehr. Diese Anleger müssen dann entweder Geld nachschießen oder es muss zwangsverkauft werden. Schlimmstenfalls kann das eine Spirale auslösen. Das „National Team“ aus inländischen professionellen (halb-)staatlichen Anlegern, versucht zwar dagegen zu halten, aber der Abgabedruck insbesondere aus dem Ausland ist weiterhin zu groß. Hinzu kommt: je attraktiver Börsenplätze wie Japan oder USA sind, desto uninteressanter ist die politisch ohnehin umstrittene Alternative China. Freilich gab es im Späthandel plötzliche Geldzuflüsse, was die Tagesbilanz etwas abmilderte.



Der STXE 600 fiel gestern im Gleichklang mit dem S&P 500 zurück und ebenso zieht er aktuell mit den US-Futures an. Auffallend gestern und heute die Stärke der Autoaktien, was wiederum dem DAX hilft, die 17000 erneut in Angriff zu nehmen. Auslöser sind erfreuliche Unternehmensreports und ein aufgehellter Ausblick für die Branche. Etwas schwer tun sich dagegen gestern wie heute die Basisrohstoffe.



Heute Mittag relevant werden die US-Arbeitsmarktdaten. Jedoch wird wohl nur ein überraschend starker Anstieg der Arbeitslosenquote – erwartet wird 3,8% nach 3,7% im Dezember - die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die FED doch schon im März die Zinsen senken wird.



Der APX verliert wegen des Goldpreisanstiegs (Risk off -Indikator) 2 Punkte.


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