apano-Stimmungsindex

Der an Karfreitag veröffentlichte US-Preisindex PCE fiel exakt so aus wie erwartet. Jerome Powell betonte jedoch, dass die US-Notenbank in Anbetracht der guten Wirtschaft und des starken Arbeitsmarktes in Ruhe abwarten könne, ob sich die Inflation tatsächlich in Richtung des 2%-Ziels bewege. Noch liegt die von der FED besonders stark beachtete Kernrate dieses Index der persönlichen Konsumausgaben mit annualisiert 2,8% deutlich darüber. Die Wahrscheinlichkeit, dass die FED den Juni-Termin ohne Aktion verstreichen lassen könnte, stieg mit den gestern veröffentlichten Zahlen zum US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe weiter an. Der ISM Factory Index rückte im März um 2,5 Punkte auf 50,3 vor und war damit nicht nur höher als prognostiziert, sondern erstmals seit 16 Monaten zudem wieder expansiv. Sowohl die Produktion als auch die Nachfrage legten deutlich zu.



Die „Wetten“ auf einen ersten Zinsschritt im Juni liegen deshalb aktuell bei nur noch 50%, Die Swaps zeigen, dass der Kosens nun nur noch von einer Senkung um 65 Basispunkte in 2024 ausgeht – das ist weniger, als die FED selbst erwartet. Der Renditeanstieg setzte insbesondere den kleinen Nebenwerten zu, während wie oft zu beobachten die finanzstarken Megacaps von den steigenden Zinsen profitierten. Während dank dieser der Nasdaq leicht zulegen konnte, gab der S&P 500 ein wenig nach. Im Sog der steigenden Renditen zog auch der US-Dollar deutlich an. Aktuell verharren die Renditen der 10y US-Staatsanleihen bei unverändert 4,32%. Das ist 12 Basispunkte höher als an Karfreitag.



In Fernost legte China gestern ebenfalls gute Wirtschafsdaten vor. Das Nationale Statistikbüro teilte mit, dass die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes im März zugenommen hat, der Einkaufsmanagerindex ist von 49,1 im Februar auf expansive 50,8 geklettert. Ökonomen hatten lediglich 49,9 erwartet. Der parallel veröffentlichte private Caixin-Index sprach vom stärksten Wachstum seit 13 Monaten und erzielte einen Wert von 51,1. Dies kam gut bei den Anlegern an, Chinas Festlandindizes legten gestern im Schnitt ca.1,5% zu, heute unverändert. Hongkong war feiertagsbedingt gestern geschlossen und zieht heute nach. Lange Gesichter hingegen in Japan: der Tankan-Report zeigt, dass der Optimismus der großen Industriebetriebe sinkt: der Index fiel von +12 auf +11 zurück. Zudem ist im März auch die Fabrikaktivität den zehnten Monat in Folge gesunken und rutschte mit 48,2 noch tiefer in die Kontraktion. Die Anleger reagierten mit massiven Abgaben: Nikkei und Topix verloren in den letzten beiden Sitzungen fast 2%. Der Nikkei steht damit nur noch hauchdünn über seinem 20-Tage Durchschnitt, der selbst wiederum seinen Aufwärtstrend verlassen hat. Das sind Anzeichen, dass der Index sein Momentum verloren hat und damit vielleicht in eine Konsolidierungsphase eingetreten ist. Dass dies ausgerechnet zu Beginn von Q2 passiert, könnte damit zusammen hängen, dass wegen des „Window Dressing“ zum Quartalsende viele professionellen Manager noch hohe Bestände in dem in Q1 superb gelaufenen japanischen Markt aufzeigen wollten.



Europa startet gut gelaunt in das zweite Quartal. Zwar sank der Einkaufsmagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im März noch weiter von 46,5 auf 46,1, er lag damit jedoch über der ersten Schätzung von 45,7. Der wichtige Subindex „Ausstoß“ stieg von 46,6 im Februar auf 47,1. Obwohl sich die Auftragslage den 23. Monat in Folge weiter verdüsterte, stieg der Optimismus. Grund hierfür sind die sich allmählich beruhigenden Inflationszahlen. Die EZB verbreitet Hoffnung, dass sie bald mit Zinssenkungen beginnen wird. Aber auch wenn die Indizes heute zulegen, so gibt es auf Sektorenebene große Unterschiede: sehr stark zeigen sich die Rohstoffbranchen (Energie, Basic Resources, Chemie) sowie Technologie (namentlich ASML). Verkauft werden hingegen Versorger, Einzelhandel und Bauzulieferer.



APX: Schwellenländer-Anleihen -1, Shanghai Composite Index +2


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