apano-Stimmungsindex

Am Dienstag hatte der über den Prognosen liegende Anstieg der US-Arbeitskosten die Märkte belastet und auch den letzten Zinsoptimisten die Hoffnung geraubt, dass die FED im Juni die Zinsen senken würde. Kräftige Abgaben beendeten einen schwachen Börsenmonat. Zum Xetra-Schluss wies der Weltaktienindex (MSCI ACWI in USD) einen Verlust von 2,70% für den April auf. Der apano Global Systematik verhielt sich mit -1,5% deutlich stabiler. Der apano HI Strategie 1 konnte im April sein Ende März erreichtes Kursniveau sogar unverändert halten.



Jerome Powells Presseerklärung im Anschluss an die FED-Sitzung konnte die Nervosität an den Märkten etwas lindern. Eine Zinserhöhung, die manche Anleger als nächsten Zinsschritt befürchteten, schloss er nahezu aus. Freilich ist die US-Notenbank mit der Entwicklung der Inflation in den letzten Monaten nicht zufrieden – es sei keine weitere Annäherung an das 2%-Ziel erkennbar. Deshalb geht nun die Tendenz der Markterwartungen dahin, eine erste Zinssenkung für den September einzupreisen. Positiv aufgenommen wurde die Nachricht, dass die FED ihr „Quantitatives Tapering“ ab Juni deutlich abbremsen will. Das bedeutet, dass sie wieder mehr endfällige Staatspapiere aus ihrem Bestand in neue Anlehen reinvestieren wird. Das war zwar nach der bereits deutlichen Bilanzkürzung erwartet worden, jedoch war nicht eingepreist, dass sie den Abbau ihres Staatsanleihebestandes so deutlich – von monatlich 60 auf 25 Mrd USD – abbremst. Die Nachricht sorgte für einen Kurssprung bei den US-Staatsanleihen: die Rendite der 10y - Treasuries rutschte zum Handelsschluss bis auf 4,59% ab, wo sie auch aktuell notiert.



An den US-Aktienbörsen wurden die Quartalszahlen von Amazon wohlwollend aufgenommen, jedoch belasteten gleich mehrere wichtige Unternehmen mit enttäuschendem Zahlenwerk: CVS und Starbucks verloren zweistellig, Advanced Micro Devices gab 9% nach. Dies belastete die entsprechenden Sektoren, insbesondere der für Nasdaq und S&P 500 wichtige Halbleiter-Subindex geriet unter heftigen Verkaufsdruck. Stark gefragt waren hingegen Biotech-Aktien. Heute Abend relevant werden die Zahlen von Apple. Hier sind die Erwartungen jedoch bereits sehr niedrig, so wird mit einem massiven Einbruch der iPhone-Verkäufe gerechnet. Nachbörslich berichtete gestern Qualcomm. Die Zahlen kamen zwar gut an, können aber die Verkaufswelle bei den Halbleiterwerten heute früh nicht stoppen: in Fernost büßte Taiwan Semiconductors 2,3% ein, in Europa fallen aktuell ASML und Infineon um 1,8%.



In Fernost stabilisiert sich der Yen vorsichtig weiter, die erratischen Bewegungen deuten auf Interventionen hin. Im asiatischen Börsenhandel glänzte Hongkong unter Führung des Hang Seng Tech Index, der weitere 4% anzog. Europas STXE 600 beginnt den neuen Monat nahezu unverändert. Der ESX 50 gibt aktuell 0,6% nach. Unter den Sektoren liegt Energie am Indexende, was am kräftigen Ölpreisrückgang der letzten Tage liegen dürfte. Seit gestern fiel z.B. Brent um weitere 1,5%. Shell verkündete heute früh mit 7,7 Mrd USD einen Quartalsgewinn weit über den Prognosen (6,6 Mrd) und kündigte ein weiteres Aktienrückkaufprogramm von 3,5 Mrd über die nächsten drei Monate an. Trotzdem verliert die Aktie 0,6%. Wesentlich schwächer und am Ende des STXE 50 der Wettbewerber Total mit -2,8%. Auch das Schwergewicht Novo Nordisk legte vorhin ein glänzendes Ergebnis vor, das um 10% über den bereits optimistischen Prognosen lag, garniert von einem optimistischen Ausblick. Aber auch hier: statt zuzulegen gibt der Kurs der Aktie 2,3% nach. Die Stabilität des STXE 50 kommt einerseits von Tencent-Großaktionär Prosus (+5%), von den Finanztiteln und von den defensiven Sektoren Telefondienste und Versorger. Im ESX 50 fällt Stellantis mit weiteren Abgaben auf (-3,5%), der Automobilsektor insgesamt hält sich aber trotzdem stabil: anscheinend profitieren Ferrari und Mercedes von Umschichtungen.



Der APX verliert 5 Punkte: S&P -3, DAX -2.


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