apano-Stimmungsindex

Der Fokus der Märkte liegt heute auf einem Marathon geldpolitischer Entscheidungen, da sowohl die Bank of England, die Europäische Zentralbank sowie die Riksbank und die Norges Bank ihre Beschlüsse bekannt geben werden. Während wir bei der EZB angesichts einer stabilen, wenn auch unspektakulären Wachstumsrate und einer Inflation nahe dem Zielwert keine Kursänderung erwarten, preist der Markt für die britische Notenbank eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung ein. Zusätzlich richten sich die Blicke auf die monatlichen US-Inflationsdaten am Nachmittag. Diese dürften die Erwartungen an die Federal Reserve maßgeblich beeinflussen und die kurzfristigen Währungsbewegungen bestimmen. Die europäischen Aktienmärkte starten vor diesem Hintergrund und nach schwachen Vorgaben aus Asien und den USA mit Abschlägen in den Handel. Tech-Werte bleiben dabei der primäre Belastungsfaktor.



In Ostasien führte der Technologiesektor die Märkte erneut nach unten, wobei die Impulse für diese Skepsis aus den USA stammen. Oracle wird hierbei als der "Kanarienvogel im Kohlebergwerk" betrachtet. Die Erzählung, dass sich der KI-Boom aus den laufenden Cash-Flows finanzieren lässt, bekommt Risse – zumindest für Oracle gilt dies nicht mehr, da der Free-Cash-Flow nun wahrscheinlich leicht negativ ausfallen dürfte. Ein Bericht der Financial Times, wonach Verhandlungen mit Blue Owl Capital über die Finanzierung eines 10 Milliarden Dollar schweren Rechenzentrums ins Stocken geraten sind, befeuern Befürchtungen über Finanzierungsprobleme beim Infrastrukturausbau. Enttäuschend war in Asien zudem das schnelle Verpuffen der eigentlich guten Zahlen von Micron. Zwar legte die Aktie nachbörslich zu, doch die positiven Abstrahleffekte auf die südkoreanischen Marktführer Samsung und SK Hynix blieben verhalten; SK Hynix schaffte nur ein knappes Plus, Samsung verlor.



An der Wall Street dominierte gestern die Furcht vor dem Platzen einer KI-Blase. Oracle gab um 5,4 Prozent nach, was auch Nvidia und Broadcom mit nach unten zog. Blue Owl soll Bedenken wegen der hohen Verschuldung Oracles geäußert haben – ein Warnsignal für die gesamte Branche. Selbst Berichte, wonach Amazon über eine 10-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI verhandelt, konnten die Stimmung nicht nachhaltig drehen. Donald Trump bereitet sich derweil bereits auf die Midterm-Elections vor und stellte in einer Prime-Time-Ansprache Zahlungen an Militärangehörige und Wohnungsbaureformen in Aussicht – fiskalische Stimuli, die konjunkturell stützend wirken könnten.



An den Devisen- und Anleihemärkten sorgte Japan für Bewegung. Eine deutliche Verbesserung der japanischen Handelsbilanz, die überraschend einen Überschuss von 322 Milliarden Yen auswies, führte zu erhöhter Volatilität. Zusammen mit Aussagen von Premierministerin Takaichi zu einer expansiven Fiskalpolitik wertete der Yen auf. Ausländische Investoren kauften letzte Woche japanische Anleihen im Wert von 9,1 Milliarden Dollar, angelockt von steigenden Renditen. Fed-Gouverneur Waller, ein potenzieller Kandidat für den Fed-Vorsitz unter Trump, äußerte sich zuversichtlich, dass die US-Inflation in den kommenden Monaten nachgeben werde, was Raum für substanzielle Zinssenkungen schaffe.



Trumps Seeblockade vor Venezuela konnte die Ölpreise nicht beständig nach oben treiben. Das Land erhielt verbale Rückendeckung von einem seiner Hauptkunden, China. Insgesamt ist der Markt gut mit Öl versorgt.



Gold gab leicht nach, bleibt aber durch die Aussicht auf eine akkommodierende US-Geldpolitik und geopolitische Risiken gut unterstützt. Kupfer verlor im Vorfeld der US-Daten an Boden, wobei wir die langfristige Nachfrage durch Chinas Importe für E-Autos und Energieinfrastruktur weiterhin als robust einschätzen.



Der apano APX rutschte aufgrund der Kursschwäche an den Börsen um fünf auf nur noch neutrale 15 Punkte.





Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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