apano-Stimmungsindex

Der Ausblick auf den heutigen Handelstag ist getrübt, da die anfängliche Euphorie über die dritte Zinssenkung der Federal Reserve in Folge schnell verflogen ist. Der Grund für den Stimmungsumschwung liegt paradoxerweise im Technologiesektor: Oracle, jüngst noch als KI-Gewinner gefeiert, enttäuschte mit Umsatzzahlen und schürt damit Sorgen, dass sich die massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz langsamer als erhofft in konkreten Cloud-Umsätzen niederschlagen. Dies belastet den gesamten Tech-Sektor, inklusive SoftBank und Bitcoin. Während Fed-Chef Powell zwar die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft betonte, aber gleichzeitig warnte, dass offizielle Arbeitsmarktdaten die Beschäftigung um bis zu 60.000 Stellen pro Monat überzeichnen könnten, bleibt die Fed für 2026 zurückhaltend und signalisiert nur noch einen weiteren Zinsschritt. Die Uneinigkeit im Offenmarktausschuss – es gab drei Gegenstimmen – und die "falkenhafte" Senkung lassen Marktbeobachter vorsichtig agieren. Zwar reagierten die US-Renditen entspannt mit einem kleinen Rückgang, doch der "Disappointment Trade" bei Aktien könnte an Fahrt gewinnen, da Investoren realisieren, dass der Weg zu weiter sinkenden Zinsen steinig sein könnte und KI so schnell nicht liefert.



Einen Erfolg kann Donald Trump verbuchen: Mexiko hat sich dem US-Kurs angenähert und Zölle von bis zu 50 Prozent auf chinesische Importe beschlossen. Weniger erfreulich sind die Nachrichten aus London, wo der Immobilienmarkt unter der neuen "Mansion Tax" der Labour-Regierung leidet und die Preise auf ein Zweijahrestief gefallen sind.



Die asiatischen Märkte reagierten empfindlich auf den nachbörslichen Einbruch der Oracle-Aktie um über 12 Prozent, was als Warnsignal für die Monetarisierung von KI verstanden wird. Entsprechend gerieten Technologiewerte unter Druck. Gleichzeitig stützte eine starke Auktion 20-jähriger japanischer Staatsanleihen (JGBs) den dortigen Anleihemarkt und sorgte für eine gewisse Beruhigung nach den jüngsten Zinsanstiegen, was auch global den jüngsten Zinsanstieg bremsen könnte.



Der gestrige US-Handel endete zwar positiv gestimmt durch die Zinssenkung, doch die nachbörsliche Ernüchterung wiegt schwer. Es bleibt unklar, ob Oracle der Sündenbock ist oder doch die US-Notenbank. Die Fed lieferte zwar die erwarteten 25 Basispunkte, doch der "Dot Plot" und die Risse im Gremium dämpfen die Hoffnungen auf eine aggressive Lockerung. Es überrascht nicht, dass Fed-Gouverneur Stephen Miran dagegen stimmte und sich für eine Senkung um 50 Basispunkte aussprach. Etwas unerwarteter war, dass sich der Präsident der Fed von Chicago dem Präsidenten der Fed von Kansas City anschloss und sich für eine Beibehaltung des Leitzinses aussprach.



Am Anleihemarkt bietet sich ein komplexes Bild. Die Zurückhaltung der Fed könnte die Angst vor einer ungezügelten Inflation eindämmen und den Renditeanstieg am langen Ende der Zinsstrukturkurve stoppen. Aufmerksamkeit ist bei Unternehmensanleihen angebracht. Das Angebot an Unternehmensanleihen dürfte 2026 massiv zunehmen, um KI-Investitionen und Mega-Deals zu finanzieren. Dies trifft auf eine abnehmende Nachfrage, da Investoren in lukrativere Private-Credit-Märkte abwandern oder – wie in Japan – heimische Zinsen attraktiver finden. Der Dollar tendiert schwächer, da dort trotz der Fed-Vorsicht auf weitere Lockerungen gewettet wird, eine interessante Divergenz.



Gold zeigt sich wenig inspiriert. Die Zurückhaltung der Fed war zu Teilen erwartet worden, somit kommt zumindest kein Abgabedruck auf. Nach dem starken Anstieg des Silberpreises werden warnende Stimmen laut. So warnt der Fondsmanager des einzigen reinen Silber-Investmentsfonds Chinas vor Rückschlagrisiken. Kupfer hält sich trotz schwacher China-Daten wacker. Der Rohstoff wird von langfristigen Nachfragethemen wie der Energiewende gestützt. Eisenerz konnte in Asien dank Lageraufstockungen und erhoffter Impulse aus China zulegen.



Der apano APX verharrt bei zuversichtlichen 26 Punkten.





Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).


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