apano-Stimmungsindex

Der enttäuschende Report von Intel sorgte am Freitag für globale Ernüchterung bei den Technologietiteln. Insbesondere der verhaltene Ausblick des Chipriesen irritierte die Marktteilnehmer. Freilich ist das Halbleiterunternehmen eher im traditionellen PC- und Servergeschäft aktiv, das Thema AI spielt noch keine große Rolle in der Bilanz. Da die globalen Anleger sich jedoch nicht aus den Märkten zurückzogen, sondern lediglich Umschichtungen in andere Sektoren vornahmen, konnten sich die Indizes behaupten. Besonders stark gefragt waren in Europa die beiden Sektoren „Nahrung und Getränke“ und „Luxusgüter“, hier hatte das Schwergewicht LVMH positiv überrascht. Dem STXE 600 NR gelang es, seine Mitte der Woche dank SAP und ASML gestartete Rallye fortzusetzen. Mit der Rückeroberung des 20-Tage Durchschnitts am Mittwoch hat er neue Dynamik entfaltet. Wir haben die Region mit dem gelungenen Break wieder aufgestockt. – auch wenn wir von der derzeitigen konjunkturellen Lage in Europa nicht überzeugt sind. Deshalb haben wir uns ein enges Stopp Loss – Limit gesetzt: bei einem Re-Break unter die 20er Linie werden wir diese Aufstockung wieder egalisieren. Heute früh belastet Bayer nach dem neuen Glyphosat-Urteil den DAX. Unter Führung der Energiewerte legt der STXE 50 hingegen zu. Der STXE 600 startet behauptet in die neue Woche.



In Fernost hat laut South China Morning Post ein Gericht in Hongkong die Liquidation der Evergrande Group angeordnet. Zuvor war die Aktie um 20% eingebrochen, der Handel wurde inzwischen eingestellt. Auslöser war das Scheitern von Verhandlungen: die internationalen Geldgeber sind offenbar nicht mehr bereit, neue Mittel nachzuschießen. Die Nachricht belastete zwar den CSI 300 (-0,9%), wirkte sich ansonsten aber nicht in der Region aus: Tokio gewann 1%, Seoul 0,9%, Hongkong +0,8% und Sydney 0,3%. Auch in Indien zogen die Kurse deutlich an. Chinas Wertpapieraufsicht hat zudem am Sonntag angekündigt, dass ab heute Leerverkäufe bis auf weiteres suspendiert bleiben.



Morgen beginnt ein FED-Meeting. Es wird mit fast 100% Wahrscheinlichkeit erwartet, dass die US-Notenbank keine Änderungen an den Zinssätzen vornehmen wird. Wichtig wird aber die Pressekonferenz am Mittwoch. Die Anleger gehen davon aus, dass sich Jerome Powell zufrieden äußern wird – sowohl zur Lage der Wirtschaft als auch zur Entwicklung der Inflation. Gerade auch die jüngsten Zahlen vom Freitagnachmittag bestätigen dies: der von der FED stark beachtete Preisindex „Core PCE“ fiel im Dezember im Jahresvergleich auf +2,9% zurück – erwartet war +3%. Zugleich zeigten sich die Verbraucher ausgabefreudig: +0,7% anstatt prognostizierter +0,5%. Interessant ist, dass es über den voraussichtlichen Zeitpunkt der ersten erwarteten Zinssenkung eine Abweichung gibt: Ökonomen gehen davon aus, dass die US-Notenbank erst im Mai aktiv wird, Markthändler hingegen haben laut CME den März voll im Visier. Sollte sich Jerome Powell zurückhaltend äußern, könnte dies kurzfristig zu leichter Verstimmung führen. Ebenfalls relevant diese Woche: 19% der S&P 500 Unternehmen werden ihre Zahlen vorlegen. Darunter 5 Megacaps: Microsoft, Apple, Meta, Amazon und Alphabet.



Geopolitisch sorgt der Tod von drei US-Soldaten bei einer Drohnenattacke auf eine US-Basis in Jordanien am Wochenende für neue Spannungen. Die Angreifer waren offenbar dem Iran nahstehende Milizen. Teheran hat sich jedoch heute früh von dem Anschlag distanziert. Es kann aber dennoch sein, dass die Lage dadurch weiter eskaliert, denn eine Antwort der US-Streitkräfte ist zu erwarten.



Im APX gewinnen die Staatsanleihen von USA, Italien und Spanien je einen Punkt. Ebenso EM-Aktien.


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